Neanders - klüger als gedacht?

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Neanders - klüger als gedacht?

Beitragvon ulfr » 27.05.2016 17:07

Tief in der Höhle Bruniquel haben Archäologene kreisförmige Strukturen aus abgebrochenen Stalagtiten entdeckt, die dem Neandertaler zugeschrieben werden:

http://www.nature.com/nature/journal/va ... 18291.html

http://videnskab.dk/kultur-samfund/myst ... nd-vi-tror

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 94148.html
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Re: Neanders - klüger als gedacht?

Beitragvon Blattspitze » 27.05.2016 21:40

Der Befund wurde doch schon lange den Neandertalern zugeordnet? Und warum sollen diese Strukturen ein Hinweis auf bisher nicht bekannte Intelligenzleistungen sein? Die nachgewiesene Birkenpechproduktion und das Levallois-Konzept dürften deutlich mehr aktive graue Zellen erfordern.
Tip: In der aktuellen AiD sind einige interessante Artikel zum HSN, auch wenn wieder Bilder dabei sind, die Neandertaler mit grob um die Hüfte gewickelten Schamschurzen zeigen.
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Re: Neanders - klüger als gedacht?

Beitragvon ulfr » 28.05.2016 09:23

Jo, vor allem interessant fand ich die aktuelle Hochrechnung der Bevölkerungsdichte. Vor einiger Zeit ging man noch von 100.000 Menschen (HSS) in Mitteleuropa während des Aurignaciens aus (das genaue Zitat müsste ich raussuchen ...), jetzt sind es nur noch 7.000!! Europa (die EG) hat derzeit 10.180.000 qkm, das wäre ein Mensch auf fast 15.000 qkm. Ein einziger HSS zwischen Flensburg und Hamburg, zwischen Fehmarn und Föhr. Selbst wenn man Skandinavien, den Norden Britanniens und Island abzieht, bleiben es wohl immer noch 10.000 qkm.

Diese Schätzungen sind aber mit ziemlichen Unsicherheiten behaftet ...

Allerdings muss ich die AiD ein bisschen in Schutz nehmen. Genau gesagt ist es nur ein Bild mit Schamschurzen (aktuelles Diorama in Krapina), und das wird entsprechend kommentiert.

Und vielleicht ist es die Datierung auf 176.000 B.P., die den Fund aus der Reihe fallen lässt. Die Birkenpechklumpen sind "nur" halb so alt.
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