Markomannischer Gürtel

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Markomannischer Gürtel

Beitragvon Slintesgeu » 12.02.2009 13:33

hoffentlich kann mir wer helfen..

ich mache grad ne Markomannendarstellung aus dem Marbod Horizont aus dem gräberfeld von Dobřichov-Pičhora also um 9 n.Chr.

jetzt habe ich zufällig gelesen, dass die gürtelenden in streifen auslaufend gewesen sein sollen
http://www.projekt-brukterer.de hat geschrieben:dennoch sind in mehreren Streifen auslaufende Gürtel mit 2-4 meist bronzenen Riemenenden für den Beginn des 1. Jh. n. Chr. typisch

jetzt ist mir natürlich klar das das stammesgebiet der Bukterer und das der Markomannen doch recht weit auseinander liegt. ich hab aber auch keinerlei hinweise in markomannischer literatur darüber gefunden das die gürtel so beschaffen gewesen sein sollen.

abgesehen davon sind in "meinem" grab 2 achter gürtelschnalle (eine grossteils die andere nur in kleinen fragmenten erhalten) und 2 Riemenzungenenden enthalten...
daher bin ich davon ausgegangen, zwei gürtel, zwei riemenenden, also jeweils eine auf einen gütel.

kann mir vielleicht jemand darüber informationen geben?

DANKE

lg

M.
Slintesgeu
 

Beitragvon S. Crumbach » 12.02.2009 14:28

Wie sieht es denn in Vergleichsgräbern aus?
Sind da die Schnallen und Riemenendenanzahl gleich?
S. Crumbach
 

Beitragvon Slintesgeu » 12.02.2009 14:31

da muss i daheim nachsehen, aber das ist natürlich ein hervorragender ansatz.. wobei ich eher glaube das weniger riemenzungen sind... aber wie gesagt muss ich nachsehen. DANKE!
Slintesgeu
 

Beitragvon S. Crumbach » 12.02.2009 15:54

Ja, ähm bitte ... da nicht für ...... :traurig:
S. Crumbach
 

Beitragvon Slintesgeu » 13.02.2009 08:02

ok, hat sich erledigt, ist doch nur eine gürtelschnalle und 2 riemenzungen in dem grab. konnte es nur in der arbeit überprüfen udn wenn man denkt man habe was flsch gemacht, neigt man oft zu überstürtzten handlungen.. SORRY!
Slintesgeu
 

Beitragvon Slintesgeu » 25.06.2009 08:26

So, ich habe mal wieder ein Problem mit meinem Gürtel
Es handelt sich wieder um den Gürtel, und vielleicht bin ich einfach nur zu Blind (so wie letztes Mal) eindeutige Indizien zu sehen.

Kurze Vorgeschichte:
Nun bin ich gerade bei den Recherchen zum einschneidigen Schwert und der dazugehörigen Schwertscheide und deren Tragweise. Auf einer Abbildung die in meine Zeit und Region passt (Quelle nun nicht bei der Hand) sieht man die Tragweise mit einem Schultergurt. Die Scheide der einschneidigen Schwerter sowie die Schwerter an sich, waren um Christi Geburt in Böhmen nahezu unverziert, eine einfache Holzscheide, mit einfachen Scheidenklammern (4-6 Stk.) ist nachgewiesen. Kein Wort von Stoff/Lederbezug oder sonstiges.

So und nun zur eigentlichen Frage.
Gehe ich recht in der Annahme, das dann auch der Schultergürtel auf dem das einschneidige Schwert mittels einem Ring befestigt war sehr schmucklos hergestellt wurde? Gehe ich recht in der Annahme, dass die Riemenzungen sowie die Gürtelschnalle auf dem privaten/allgemeinen Leibgürtel benutzt wurden. Gehe ich dann auch recht in der Annahme, dass die Leibgürtel schön geschmückt waren und der militärische so einfach wie möglich gehalten war?

Für eure Einschätzungen oder sogar Quellenangaben zu diesem Thema wäre ich euch sehr dankbar.
Slintesgeu
 

Beitragvon Chris » 25.06.2009 08:39

das ist eine echt gute Frage - und wenn ich Quellen für eine Antwort hätte, wär ich froh :oops:

meine Annahme wäre aber etwa in die selbe Richtung wie Deine:
fescher Gürtel, einfacher Balteus (Schultergurt)

vielleicht gehört die 2. Riemezunge ja auch zum Schwertgurt? wo lag sie denn im Grab- neben der anderen Riemenzunge?
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Beitragvon Slintesgeu » 25.06.2009 09:03

ja danke das des eine gute frage ist..

naja ein "richtiger" balteus wie ich das bisher verstanden habe ist es wohl nicht oder ist mit baltheus einfach nur die tragweise auf der schulter gemeint?

hmm naja das glaub ich leider eben auch net weil es üblich war 2-4 Riemenzungen auf einem Gürtelende zu befestigen, ausserdem sind keinerlei Überresete einer zweiten schnalle zu finden.

und es ist ein Brandgrab, leider kein körpergrab, daher gibt die fundlage keinen aufschluss darüber!
Slintesgeu
 

Beitragvon Chris » 25.06.2009 09:09

blöde Brandgräbersitte *grummel*

wie sehen denn die Riemenzungen aus?
Hast Du eine Zeichnung / ein Foto?
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Beitragvon Slintesgeu » 25.06.2009 09:27

gut das ich meine Extrene Festplatte in der Arbeit mithabe :)

Gürtelschnalle: Madyda Legutko A1 Bild 4 und 5 auf der Tafel
Bild

Riemenzungen: sogenannte germansiche Riemenzunge_Typ 1
Bild
Slintesgeu
 

Beitragvon Chris » 25.06.2009 09:38

na, das sieht ja aus wie ein richtig "typischer" Gürtel *ggg*

die Riemenzungen und die Schnalle gibt es so auch aus der langobardischen Gegend hier - eine Schnalle, geteiltes Gürtelende mit 2 oder mehr Riemenzungen :idea:

wobei ich Abb. 5 jetzt nicht zwingend zum Gürtel zuordnen würde, das kann alles mögliche sein...
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Beitragvon Slintesgeu » 25.06.2009 09:42

naja schon klar.. das dachte ich auch, nur habe ich in Neustadt Glewe von einem germanen Darsteller eine Reko eines einschneidigen Schwertes samt Schultertragegurt aus Dänemark (leider Fundort und Quelle vergessen) gesehen wo eben ein "typischer" Gürtel als Schulter gehänge vom Museum so rekonstruiert wurde und er es dann nachgebaut hat.

und aus diesem Grunde kam ich zum Grübeln.
Slintesgeu
 


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