Auswahl der Weltkulturerbe-Stätten ungerecht?

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Auswahl der Weltkulturerbe-Stätten ungerecht?

Beitragvon Blattspitze » 17.09.2020 10:27

Mal wieder ein politisches und theoretisches Thema:
Lewis Borck, Archäologie- Prof. aus New Mexico mit Sympathien für eine anarchistische Weltsicht, hat in seiner Untersuchung der Weltkulturerbe-Stätten in Nord Amerika und der Karibik festgestellt, dass dort stratifizierte und hierarchisch vertikal organisierte (ergo ungerechte) Gesellschaften massiv gegenüber horizontal organisierten egalitären (gerechte ?) überrepräsentiert sind. (Sogar Kuba`s sieben Weltkulturerbestätten beinhalten nur Koloniale Denkmäler!)
https://www.researchgate.net/publicatio ... rchaeology
Archäologen benutzen demnach die Vergangenheit dazu, um in der Gegenwart eine Geschichtsschreibung für die „Produktion der Zukunft“ zu kreieren und diese „hierarchische“ Geschichtsschreibung limitiere alternative Wege, Gesellschaften zu organisieren die außerhalb von „top-down power- structures“ liegen.
Im Forum kritische Archäologie gibt es dazu eine Stellungnahme von Prof. Cornelius Holtorf (der für die UNESCO tätig ist) für den Borck´s Sichtweise von Identitätspolitik und einer Reduktion des Weltkulturerbes auf politische und soziale Aspekte bestimmt ist. Diskussion mit u.a. Borck`s Antwort hier:
http://www.kritischearchaeologie.de/rep ... utures.pdf
"Der Jammer mit den Weltverbesserern ist, daß sie nicht bei sich selber anfangen." Mark Twain
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