"Heiliger Hain" (Rekonstruktion?) am Glauberg

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Beitragvon Hans T. » 26.01.2011 20:01

aufgrund irgendwelcher Fakten?


Gibts denn Aussagen zur Tiefe der Pfostenlöcher?
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
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Beitragvon Thomas Trauner » 27.01.2011 09:08

Und zum erhaltenen Laufhorizont ?

Da lässt sich zusammen mit der Tiefe der Löcher nach der "Telegraphenpfostenregel" zumindest ein Anhaltspunkt über die Pfostenhöhe ermitteln....

Für LT A wäre eine astronomische Beobachtungsstation, oder wie immer wir das bezeichnen, wirklich erstaunlich. Ein Vergleichsbefund fiele mir jetzt nicht ein.
Gerade das "Verschwinden" der astronomischen Beobachtungseinrichtungen nach dem Neolithikum ist ja ein Diskussionspunkt zum Thema "Zeit" in der VG.
Ob "Scheiben-Harry" nun da einfach nur stur ist oder nicht, mag ich nicht beurteilen.
Aber, wie gesagt, für LT A wäre das wirklich neu. Vielleicht ist er deswegen skeptisch.

Thomas
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Beitragvon Blattspitze » 27.01.2011 09:34

http://www.wetterauer-zeitung.de/Home/K ... d,119.html

Das ist der Zeitungsartikel?
Daraus:

Zum Hintergrund: Der ehemalige hessische Landesarchäologe Dr. Fritz-Rudolf Herrmann wertet seit rund vier Jahren die Ergebnisse der Grabungsbefunde aus den 1990er Jahren auf dem Glauberg aus. Seine Erkenntnisse ergeben völlig neue Interpretationsansätze bezüglich der Pfostenanlage am Grabhügel eins. Das sogenannte Kalenderbauwerk war auch Thema des »Runden Tischs«, bei dem eine hochkarätig besetzte Expertenrunde sich mit der Bedeutung der Pfähle befasste.

Prof. Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, erklärte, dass 16 Pfosten am Glauberg nachgewiesen wurden, deren Tiefe man aber nicht kannte. Sicher ist: Sie waren nicht gleich hoch. Bei den Pfosten des Getreidespeichers geht Meller zum Beispiel von einer Höhe von drei Metern aus. Die jetzigen, acht Meter hohen Pfosten »verunklaren« laut Meller den Grabhügel, der eigentlich im Vordergrund stehen müsste. Daher schlug er vor, die Pfosten auf ein wahrscheinliches Maß zu kürzen und sie als Stelen aus Cortenstahl zu errichten. Eine Höhe von drei Metern reiche aus.

Als richtig bezeichnete er die astronomischen Beobachtungen von Prof. Bruno Deiss, dem Wissenschaftlichen Direktor des Physikalischen Vereins in Frankfurt. Demnach habe die große Prozessionsstraße eine archäoastronomische Ausrichtung in Richtung Mondwende. »Ob die Pfosten und der Grabhügel damit in Zusammenhang stehen, scheint mir jedoch zweifelhaft«, sagte Meller.

Deiss gab zu, dass man nach den neuesten Erkenntnissen nicht mehr von einem einheitlichen Kalenderbauwerk sprechen könne, sondern von einem Pfostenbauwerk, das von heutigen, modernen Menschen als Kalenderbauwerk interpretiert werden könne. Die Pfosten seien eine Konstruktion, keine Rekonstruktion aus keltischer Zeit. »Es ist eine Befundlage, kein Relikt der Kelten«, betonte Deiss.
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Beitragvon ulfr » 27.01.2011 12:26

Danke M., habs gestern nicht mehr geschafft, den link einzustellen.

Prof. Harald Meller, Landesarchäologe von Sachsen-Anhalt, erklärte, dass 16 Pfosten am Glauberg nachgewiesen wurden, deren Tiefe man aber nicht kannte. Sicher ist: Sie waren nicht gleich hoch.


Diese Passage hat mich irritiert. Wenn ich die Tiefe der Pfosten(löcher) nicht kenne, wie kann ich dann schließen, dass sie nicht alle gleich hoch waren?
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Beitragvon Thomas Trauner » 27.01.2011 12:35

Umfang ?

:roll:

Thomas
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Beitragvon ulfr » 27.01.2011 12:51

Ist der für die Höhe relevant? Ein Pfostenloch kann einen Durchmesser von 60 cm haben, das heißt nicht, dass der Pfosten höher sein muss als einer, der in einem Loch von 30 cm Durchmesser steht.

:roll:
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Beitragvon Thomas Trauner » 27.01.2011 17:54

Na ja, ich dachte halt....ist eh eher Kaffeesatzleserei aus einer Pressemeldung....

Th.
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Beitragvon Blattspitze » 28.01.2011 09:20

"Die Pfosten seien eine Konstruktion, keine Rekonstruktion aus keltischer Zeit. "
Ich frage mich bei dieser Aussage, ob dann tatsächlich mehr als nur eine Verfärbung beobachtet und dokumentiert wurde, ob also Holzreste oder andere Indizien einen aufgehenden Pfosten wahrscheinlich machen.
Ansonsten ist die Interpretation "Pfosten" ja meist eine, die sich aus dem Lagebezug gleichartiger Bodenverfärbungen zueinander ergibt. Wenn also die Pfostenlöcher nicht gleichartig sind, ergeben sich berechtigte Zweifel an der Indizienkette ...




"verunklart" verbleibend
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