Mir gehts auch wie Dago - irgendwie widersprüchlich.
Auch auf die Gefahr hin, dass es ausufert, was ich bestimmt nicht will, trotzdem :
solange die "wissenschaftlich-orthodoxe" Fraktion der Darsteller
weigert, dieses heisse Eisen anzufassen
und
aber nix tun, und sich hinterher darüber
beschweren, wie's die anderen machen, ist halt auch schofel.
und die Kultophobie, die unter dem Vorwand der Wissenschaftlichkeit
oft zur schau getragen wird, nimmt m.E. manchmal religiöse Ausmasse
an.
Es fällt mir schwer, hier nix zu sagen.
Das Ganze hat nach meiner Beobachtung wirklich nichts mit "orthodox" oder "Kultophopie" zu tun.
Bitte das folgende auf keine Fall persönlich nehmen, Sebastian.
Der Wissenschaftlichen Seite hier emotionale Gründe zu unterstellen ist nicht richtig und auch nicht ganz fair.
Sie versucht gerade hier im Gegenteil eben nicht emotional, sondern beobachtend und zurückhaltend zu sein.
Von der Methodik und der reinen Logik her sind Aussagen zur Religion einfach genauso schwierig wie z.b. zur Rolle der Frau, der Kinder, zu modischem Geschmack, zur Philosophie, zu vielen anderen Bereichen des geistigen Hintergrunds der damaligen Zeit.
Es hat nichts mit Verweigerung zu tun. Was sollte denn diese begründen ?
Andersrum wird ein Schuh draus. Wenn es bessere Erhaltungsbedingungen für Geisteshaltung oder irgendwelche schriftlichen Aussagen gäbe, würde auch die Wissenschaft mit vielen ihrer Fragen sich leichter tun.
Ich habe einfach das Problem, dass hier der Verdacht aufkommt, das sich die Menschen, die sich für Kulte/Religionen der Vergangenheit interessieren, sich einfach nicht damit abfinden können/wollen, dass es eben nur wenige bis gar keine Informationen gibt. In der ihnen eigenen Logik vermuten sie dann hinter dem Nichtkönnen einfach ein Nichtwollen. Das ist nicht fair.
Wieso sucht diese Fraktion eigentlich immer für ihre Vermutungen (die sie gerne haben darf und auch diskutieren können sollen dürfen) eigentlich immer die Bestätigung der Fraktion, die sich an Fakten orientiert ?
Vielleicht sollte sie eines nicht vergessen:
Wenn zu einer zutiefst spirituellen, tiefstreligiösen Bestattung das Zerlegen des Leichnams gehört, ist das kein Kannibalismus.
Würden wir also ein religiöses Bild der Stein/Bronze/Eisenzeit entwerfen, dass, auch noch wissenschaftlich "begründet", mit seinen Aussagen an der damaligen Realität völlig vorbeiginge, würden wir diesen Menschen einfach zutiefst Unrecht tun.
Nix für ungut.
Thomas