WUNHENGE IN WUNSIEDEL

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Beitragvon Hrefna » 15.02.2009 16:30

Roeland Paardekooper hat geschrieben:Ein arch (?) Freilichtbereich, wo man Stonehenge in Deutschland aufbaut, oder Griechische Tempeln in Schweden - wenn es keine Bindung mit der Regio / Land hat - ist es ein Themenpark, sehe Europapark Rust oder "Pirates of the Carribean".
Es ist dann ein Bereich was "anywhere" "anytime""anyplace" gebaut werden konnte - also ... :roll:


ja, richtig

... sollen sie doch ihren Freilicht-Phantasie-Themen-Erlebnis-Park aufbauen, wo und wie (Kunststein) sie wollen, aber dann bitte ohne öffentliche Gelder.

Ich glaube nicht an eine "leise" und "archaeologische" Veranstaltung mit ernsthaftem Bildungshintergrund. Dann hätte man sich etwas greifbareres aus der Region gesucht. Mit dieser Begründung sichert man sich nur die Gelder, und was dann hinterher daraus gemacht wird, interessiert dann doch nur noch die Betreiber.....

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Beitragvon ulfr » 15.02.2009 16:45

Hrefna hat geschrieben: und was dann hinterher daraus gemacht wird, interessiert dann doch nur noch die Betreiber.....


Da bin ich mir manchmal auch nicht so sicher :cry:

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Beitragvon Trebron » 15.02.2009 17:01

Jetzt könnten Fachleute aus der Region vielleicht noch veranlassen, das Leute mit Einfluß lenkend eingreifen :fox:

Mal die richtigen Leute aufhetzen !!!

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Beitragvon Hans T. » 15.02.2009 18:17

Was mich ärgert ist nicht mal, dass da ggf. Geld verbrannt wird. Wenn überhaupt was daraus wird. Was mich ärgert, ist, dass das Publikum für blöd gehalten wird. Was es nicht ist. Man meint zwar, durch das unreflektierte Bedienen vermeintlich unveränderlicher Bilder würde man einen Publikumshit landen, aber dem ist mitnichten so. Das vermeintlich blöde Publikum reagiert im Gegenteil recht sauer und unverständlich, wenn ihm was vorgegaukelt wird. Es sei denn, man läßt es gleich von vorneherein als Vergnügungspark mit Karussel und Softeis laufen. Aber so wie hier beschrieben würde das ein Riesenflop werden.

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Beitragvon Fridolin » 15.02.2009 18:43

Zitat (Frankenpost):
"Oberfranken gehöre schließlich zu einem interessanten Standort der Megalithkulturen und eben auch zu einem Ort, an dem sich die Kelten in grauer Vorzeit angesiedelt hatten."

Falsch: In Oberfranken gibt es keine Megalithanlage, damit auch keinen einzigen ?interessanten Standort der Megalithkulturen?. Die im Text angesprochene "Luisenburg" ist ein natürlich entstandenes Blockmeer aus Fichtelgebirgsgranit, das als Freilichttheater genutzt wird. Dagegen ist von der Frankenalb eine zunehmende Zahl von neolithischen bzw. dauerhaft genutzten "Kultplätzen" bekannt, die alle an natürlichen (!) Felstürmen oder Höhlen liegen. Siehe http://www.uni-bamberg.de/ufga/leistung ... rankenalb/
sowie http://www.uni-bamberg.de/ufga/leistung ... attendorf/
Natürlich lebten "Kelten" in Oberfranken: Das "Walberla" und der Staffelberg waren Zentralorte (Eisenerze der Frankenalb!). Aber beide liegen nicht im rauhen Fichtelgebirge.

Zitate (Homepage) zum Kunststein (polymermodifizierter Glasfaserbeton):
"Stärke des Werkstoffes zwischen ca. 10 bis 40 mm" und "naturidentische Produkteigenschaften"

Der Vergleich des 10-40 mm dicken Kunstproduktes mit Natursteinen ist schon ziemlich frech. Auf einen Granitblock kann man mit den Vorschlaghammer eindonnern und es tut sich wenig bis nichts, der hohle Kunststeinblock aber dürfte rasch zerbröseln..., (ist aber praktisch beim Rückbau!).

Ach ja, ein Schelm, der sich was bei diesem Publikationsort denkt: http://bayernkurier.com/index.php?optio ... Itemid=225
(außer der Frankenpost aus Hof interessiert sich sonst keine Zeitung für ?Wunhenge?)

Zitate (Frankenpost): ?Kultur zum Anfassen statt Disneyland? und ?Zentraler Ansatz des Projekts sei die Bildung? sowie ?Wir lesen alles, was wir über Stonehenge und die Kelten kriegen können, weil uns diese Themen faszinieren?.
Mag ja sein. Tatsache ist, dass die Initiatoren des Projektes keine blasse Ahnung von (regionaler) Archäologie haben, schade.

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Beitragvon Joze » 15.02.2009 20:35

...wir sollen uns freuen darüber. Die Neo-Druiden werden einen Festland-keltischen Kultplatz bekommen und die Spektakeln werden geführt werden. ;)
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Beitragvon Fredewulf » 25.02.2009 17:37

Wunsiedel machte übrigens seit Jahren Negativ-Schlagzeilen, wegen dort stattfindener Rudolf-Heß-Gedenkmärsche an denen. Das Grab des Hitler-Vertreters Heß zog jährlich tausende Neonazis aus ganz Deutschland.
2008 fiel der Gedenkmarsch zum Todestag der Nazi-Größe erstmals aus, weil verboten.
Aber vielleicht schafft es ja Wunsiedel mit dem Steinkreis wieder völkische und rechtsradikale Spinner aus ganz Deutschland anzulocken?
(Dass das weder Absicht des Stadtrates noch des zukünftigen Freizeitparkbetreibers ist, weiß ich auch. Ich bezweifle aber, dass das Gefahrenpotenzial derartiger Megalith-Folklore bedacht wurde.)
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Beitragvon ulfr » 25.02.2009 19:22

Keine Angst, Fredewulf:

"Franz Rattler wollte wissen, ob ein Missbrauch des Keltendorfes durch Rechtsradikale ausgeschlossen sei. Er verwies darauf, dass die Externsteine im Teutoburger Wald zu einer rechtsradikalen Kultstätte geworden seien. Bürgermeister Beck antwortete: ?Alle Verantwortlichen wissen, was dann getan werden muss.?

Aus dem Frankenpost-Artikel

Hmmm.... ja, was? Wieder abreißen? Immerhin: gute Frage vom Franz!

?Mit einem Radlader ist das in zwei Tagen erledigt.?
??

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Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 26.02.2009 07:48

Könnte man eine Archäo-Novela draus schreiben. Jeder macht einmal in der Woche einen Beitrag ausgehend von der Realität hinein in die Phantasie:

Funsiedel - Eine archäologische Web-Novela von archaelforum. Da wundert sich keiner mehr !

:D :D
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Beitragvon Jøran » 26.02.2009 15:21

Fredewulf hat geschrieben:2008 fiel der Gedenkmarsch zum Todestag der Nazi-Größe erstmals aus, weil verboten.


Na, ausgefallen ist da gar nichts. Gedenkmärsche kann man auch
anders abhalten und zu einer anderen Zeit.

Sollen die ruhig Nazihenge aufbauen.
Interessant, wie selbst da die Kritiker wohl umgefallen sind. :roll:
Jøran
 

Beitragvon S. Crumbach » 26.02.2009 16:10

Trebon, Darsteller können nicht der Notnagel für fundierte Vermittlung sein.

http://chronico.de/besprechen/sachbuecher/0000478/

Sieh Dir das hier an (Crumbach schrieb nicht positiv auf chroniko ....)!!

Wer sich in der Öffentlichkeit in Sache Geschichte positioniert, sollte von solchen Dingen davon bleiben .... ganz weit.

Das schadet der ganzen Sache LH solche Dinge noch - und an besten für Lau - zu fördern.
S. Crumbach
 

RICHTIG!

Beitragvon Joze » 26.02.2009 23:37

Sylva, danke für so nette aber wahre Aussage! Meine Zustimmung dazu!!! Wenn dich die LH-Leute zuhören werden...hoffe doch.
Gruss, Joze
Joze
 

Beitragvon Hans T. » 27.02.2009 10:20

Jetzt bleibt mal auf dem Teppich. Wunsiedel=Naziaufmärsche=Nazihenge. Das ist doch schon fast paranoid.

H
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Beitragvon Turms Kreutzfeldt » 27.02.2009 10:53

@Hans

Sie üben schon für die Archaeo-Novela ...

Auftritt Hans. Klappe:
Bleibt mal auf den Teppich ...
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