von hugo » 06.08.2012 15:35
Karina Grömer und Helgo Rösl-Mauterndorfer haben es für das NhM Wien organisiert. Wie weit das MQ für die jüngeren Perioden verantwortlich zeichnet, weiss ich nicht. Karina ist mit Winklarn mit den Bronzen von Stefan Jaroschinski perfekt. Die Gesamtqualität schwankt natürlich etwas.
Ich find es ausgesprochen positiv, dass man damit neue Publikumsschichten angesprochen hat, auch wenn sich nicht alle "Models" auf dem Catwalk wohl fühlten. Auch die bewusste Verfremdung durch das Ambiente gefällt mir besser als so mancher pseudoauthentischer Hintergrund. Schlechtem Rollenspiel wurden dadurch bis auf wenige Ausnahmen kaum Chancen eingeräumt.
Die Idee dürfte bei den Arbeiten an der Textilausstellung im NhMW geboren worden sein.
Mich freute besonders, dass man bei der frühmerowingischen Frauentracht die Bügelfibeln zwischen den Beinen als Mantelverschluss interpretierte und nicht mehr kniescheibenzerschmetternd sinnlos an einer Schärpe baumelnd. Darüber diskutierte ich schon vor Jahren mit Max Martin, der die Veränderung der Fibeltragweise zu Beginn der Reihengräberfelder gut herausgearbeitet und als Modewechsel von Peplos zu Tunika interpretiert hatte.
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