Slawischer Dreilagenkamm

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Slawischer Dreilagenkamm

Beitragvon ulfr » 28.03.2008 15:39

So, nochmal was zum Gucken. Slawischer Dreilagenkamm aus Geweih. Die Unregelmäßigkeiten bei den Zinken, Nieten und Verzierungen sind beim Original auch so. Mich wundert bei einigen Originalen, wie unregelmäßig sie hergestellt sind, denn es wäre auch den ursprünglichen HerstellerInnen möglich gewesen, akkurat zu arbeiten. Aber wahrscheinlich begehrt da nur der werkseitig eingebaute latente Perfektionismus in mir auf.

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Beitragvon Nils B. » 28.03.2008 15:45

Feines Stück. Sowas brauch ich auch noch für den Bart :D
Aus welchem Metall sind denn die Nieten?
***
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Beitragvon ulfr » 28.03.2008 15:47

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Beitragvon Steve Lenz » 28.03.2008 16:14

Schnieke! Schöne Arbeit.
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Beitragvon Claudia » 28.03.2008 17:20

Sieht super aus - machst Du sowas auch für Germaninnen?
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Beitragvon ulfr » 28.03.2008 21:29

Bei Bedarf gern. Ich denke aber, dass es unter den Jungspunden :D (Hallstatt bis FrüMi) hier etliche Profis gibt, die sich auch aufs Hornschnitzen verstehen.

Und: Ja, Barthanatos, aber dann ein bisschen kleiner und noch feiner gezinkt!
(Das Mützchen ist übrigens wirklich flott!)

und jetzt freu ich mich schon sooo, dass ich endlich wieder was Steinzeitliches machen darf, Metall ist irgendwie nicht meins.... :keil:
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Beitragvon Dago » 28.03.2008 21:44

Wirklich sehr schönes Stück, Respekt :D
Grüsse
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Beitragvon Claudia » 28.03.2008 22:34

Ulfr, das Problem ist die Größe der Griffplatte - bei Germanens sind die Kämme ja meines Wissens aus Rothirsch und wir haben es noch nicht geschafft, Stangen in der entsprechenden Größe aufzutreiben.
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Re: Slawischer Dreilagenkamm

Beitragvon Martin » 29.03.2008 07:53

Hallo Ulfr,

ulfr hat geschrieben:So, nochmal was zum Gucken. Slawischer Dreilagenkamm aus Geweih.


sehr schoenes Stueck, super! Wie gross ist der denn eigentlich? Und aus wie vielen Platten besteht die mittlere Lage?

Wen's interessiert, hier ein Bild von 2 Dreilagenkaemmen, die ich gebastelt habe...
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Beitragvon ulfr » 29.03.2008 11:47

@Claudia: Das Problem kenne ich, aber wenn man lange genug die Augen offen hält und im Freundes- und Bekanntenkreis entsprechend barmt, läuft einem irgendwann etwas über den Weg. Mit Internetangeboten bin ich vorsichtig, da werden manchmal wunderschöne Stangen offeriert mit gaaanz tollen Fotos, und wenn man die Geweihe dann in der Hand hält, stellt man fest, dass sie 30 Jahre über der Ofenheizung an die Wand genagelt waren oder aber von schlecht ernährten Gatterhirschen stammen, mit einer Kompakta von noch nicht mal 2 mm, der Rest ist spongiös. Manchmal hat man Glück auf Flohmärkten, da kann man die Qualität der Ware dann wenigstens vor dem Erwerb prüfen. Ansonsten Tierparks, Züchter, Fleischlieferanten etc. abklappern...
"Mein" Kamm ist auch aus Rothirsch, ich hatte das Glück, über einen Freund an ein cervidisches Opfer eines Schweizer Eisenbahnzuges :cry: zu kommen. Das Geweih sah zwar übel aus, weil das arme Tier wohl einige Meter vom Zug mitgeschleift wurde, war aber sehr massiv und groß.

W. Lobisser schreibt übrigens in seinem Rekonstruktionsbericht (ExpArch-Bilanz 1996), dass die meisten "Bein"kämme, wie sie in der Literatur gern bezeichnet werden, nicht aus Knochen waren, sondern aus Geweih. Geweih ist zur Herstellung von Kämmen wesentlich besser geeignet, weil elastischer und stabiler.

@Martin: Komplimente zurück, deine sind auch sehr schick, und auf die Ausführung der Ornamente scheinen die Hersteller mehr Wert gelegt zu haben :D .
Die Maße (wegen unvollständiger Erhaltung plausibel ergänzt) der Griffplatte: B = 11,2 cm, H = 3,5 cm, Länge der Zinken 2,8 cm.
Die mittlere Lage besteht bei der Reko aus sieben Platten, am Original sind nur 5 erhalten, es ist nicht zu erkennen, ob rechts noch zwei oder nur eine Platte saß(en), Dicke der Lagen jeweils 3 mm, der Kamm ist also insgesamt knapp unter 10 mm dick.

Werde mich jetzt nochmal ans finish machen, hab gestern abend noch ein paar kleine Schlamperecken entdeckt :?

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