Es ist nicht so kompliziert, wie es scheint.
Direkte Antwort: Nichts. Keine "Abdichtung".
Es gibt neolithische und bronzezeitliche Funde, bei denen Speisereste direkt auf der gebrannten Keramik ankleben.
Ab der Spätbronzezeit (ca 1200) kam die Graphitierung auf, ab La Tene A (ca 500/450) findet sich Graphitton.
Die Verwendung des Graphits hat nichts mit dem "Abdichten" zu tun, sondern mit der gleichmässigeren Verteilung der Hitze über das Gefäß, was die Sprunggefahr deutlich reduziert.
Ausschlaggebend ist die Bauweise des Gefässes.
1. Vorratsgefäße sind oft grob gemagert. Macht nix, da nur Trockeneinlagerung.
2. Kochgefässe wohl eher weniger. Selbst in für ihre "grobe Keramik" verschrienen jungsteinzeitlichen Kulturen sind Gefässe zu finden, die deutlich glatter verstrichen und weniger grob gemagert sind. Sie werden deshalb gerne als Essgeschirr angesehen. Könnte auch stimmen, da sich die sorgfältige Verarbeitung vor allem bei Tassen und Schalen findet.
3. Die "Spiralwulsttechnik" ist eine Erfindung der Lehrer und Töpferkurse..
Mir ist kein einziger Fall dieser Technik für VG-Gefässe bekannt.
Hat man/frau also einen in Plattentechnik gebauten Topf, glatt verstrichen, relativ kleiner Magerung und vielleicht noch mit Schlickerüberzug steht dem Kochen nichts entgegen. Ausserdem:
viel, viel Getreidebrei....der verklebt sehr gut
Das größere Problem ist eher der Kontakt des kalten Topfes mit dem Feuer.
Interessehalber habe ich Linienbandkeramiktöpfe aus "einem Stück" hergestellt, d.h. sie sind aus einem Stück Ton, ohne Platten, ohne "spiralwulst". Gelegentlich nehme ich die auch mal als Wassergefässe in der Werkstatt. Halten einwandfrei.....
Fürs Kochen: langsam ans Feuer heranschieben oder langsam anheizen.
Geht sicher mal daneben. Was eine Erklärung für die Tonnen an Keramikscherben aus Siedlungen wäre
Th.