Knochen vom Vogel Strauß

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Knochen vom Vogel Strauß

Beitragvon Trebron » 23.12.2008 16:45

also nicht von bayrischen EX-Präsi :D

Bei uns in der Nähe ist eine Straußenfarm angesiedelt.
http://www.mhoufarm.de/
Von dort wollte ich 2-3 Beinknochen für Basteleien und habe heute den Anruf erhalten, ich könnte sie abhohlen

:shock: :shock: :shock:
Da ham se mir einen janzen Sack voll hingestellt, 6-8 bestimmt und was für Keulen :shock:
Das gibt Arbeit an den Feiertagen, die Frau wir sich freuen, oder auch nicht !

In dem Prospet steht, dass der Vogel über Zentralasien-Europa nach Afrika gesiedelt wäre. Bei Wien gäbe es entsprechende Funde ??? !
http://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_Strau%C3%9F
Siehe Fossilgeschichte
Sraußenvögel gibt es ja in Australien den Emu, in Südamerika den Nandu und in Afrika den Strauß.

Hat da jemand von Euch Erkenntnisse ??
Das Brustschild wäre als Panzerung bei den`ömern verwendet worden ???

Gruß

Trebron

Bild
Zuletzt geändert von Trebron am 24.12.2008 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Fredewulf » 23.12.2008 20:24

In historischer Zeit war der Strauß noch in Nordafrika und der arabischen Halbinsel heimisch.
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Beitragvon Fridolin » 23.12.2008 20:49

... und in der Eiszeit in Zentralasien und Spanien (http://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_Strau%C3%9F).

Bronzezeitliche Straußeneierschalen (wohl als Handelsgut) kennt man u.a. aus Zypern und Italien (Frattesina). Ach ja: Uluburun.
Nur Eier keine Knochen.
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Beitragvon Fridolin » 23.12.2008 21:27

Hi Trebron,
Geschäftsidee für Deinen Nachbarn: Straussenragout nach APICIUS

Ostrich Ragoût
Until the 1980s the ostrich was considered as exotic as an elephant, but since then it has become available in supermarkets. Cooking a whole ostrich is an enormous task, but Apicius provides a recipe for ostrich:
In struthione elixo: piper, mentam, cuminum assume, apii semen, dactylos vel caryotas, mel, acetum, passum, liquamen, et oleum modice et in caccabo facies ut bulliat. Amulo obligas, et sic partes struthionis in lance perfundis, ete desuper piper aspargis. Si autem in condituram coquere volueris, alicam addis.

For boiled ostrich: pepper, mint, roast cumin, celery seed, dates or Jericho dates, honey, vinegar, passum, garum, a little oil. Put these in the pot and bring to the boil. Bind with amulum, pour over the pieces of ostrich in a serving dish and sprinkle with pepper. If you wish to cook the ostrich in the sauce, add alica. (Apicius, 212)

You may prefer to roast or fry your ostrich, rather than boil it. Whichever method you choose, this sauce goes with it well. For 500g ostrich pieces, fried or boiled, you will need:
2 teaspoon flour
2 tablespoons olive oil
300ml passum (dessert wine)
1 tablespoon roast cumin seeds
1 teaspoon celery seeds
3 pitted candied dates
3 tablespoons garum or a 50g tin of anchovies
1 teaspoon peppercorns
2 tablespoons fresh chopped mint
1 teaspoon honey
3 tablespoons strong vinegar
Make a roux with the flour and 1 tablespoon of the olive oil, add the passum, and continue to stir until the sauce is smooth. Pound together in the following order: the cumin, celery seeds, dates, garum or anchovies, peppercorns, chopped mint, the remaining olive oil, the honey, and vinegar. Add this to the thickened wine sauce. Then stir in the ostrich pieces and let them heat through in the sauce.


http://www.press.uchicago.edu/Misc/Chicago/233472.html.
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Beitragvon Ragnar » 24.12.2008 00:24

Hast Du schon eine Idee, was Du daraus machst?
Vogelknochen sind allgemein nicht sehr dickwandig. Eine schöne Flöte, könnt ich mir vorstellen. Ist zwar nicht "A", aber mit Sicherheit ein Hingucker.
Bauanleitung bei Nachfrage.
Was ich weis, füllt ein Wasserglas. Was ich nicht weis, einen Ozean
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Beitragvon Trebron » 24.12.2008 09:37

Der Chef der Firma, Herr Kistner meinte: Sie werden sich wundern, wenn Sie die Knochen aufschneiden, nur der untere Beinknochen sei ein "Markknochen", der obere sei voll "Gewebe"-Spongiosa.
Bei der Farm, das Außengelände ist sehr schön angelegt, ist auch Gastronomie, die aber bis Ende Februar geschlossen ist.
Fridolin, das Rezept werde ich auf jeden Fall weitergeben, aber ohne LIQUAMEN,danke.
Ragnar, an Flöte habe ich auch schon gedacht,der Größe der Knochen nach, wird das aber eher Posaune :D deine Bauanleitung kannst Du mir aber mal zukommen lassen.
Darüber habe ich mich auch mit H. Kistner unterhalten. Er meinte, da wären die Flügelknochen besser. Für die nächste Lieferung vorgemerkt !
Ich denke mal, dass Speer- Pfeil- Harpunenspitzen der Hauptteil werden.
Ich muß die Dinger erst noch säubern und auskochen, dann mal auftrennen und sehen wie die beschaffen sind.
Irgend eine fertige Gerätschaft habe ich der Firma versprochen. Die haben ja viel "Afrikanisches" in ihrem Verkauf.
Für Vorschläge bin ich da sehr offen :wink:

Trebron :D
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Beitragvon ulfr » 24.12.2008 10:56

@ Trebron: Statt Liquamen asiatische Fischsauce (möglichst ohne Melamin) verwenden!

Die unteren Beinknochen (Mittelfußknochen??) sind unwahrscheinlich hart und elastisch, sehr gut geeignet für Pfrieme, Nadeln, Pfeilspitzen.

1995 wurde in der libyschen Sahara ein Acheuleen-Fundplatz entdeckt, Alter ca. 200 000 Jahre, mit Bruchstücken millimeterkleiner Perlen aus Straußeneischalen. Die Eier wurden zerschlagen, die Bruchstücke durch Brechen auf etwa den Fertigdurchmesser gebracht, durchbohrt, auf einen Ast gefädelt und dann zusammen rundgeschliffen.

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... op=SPIEGEL

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Beitragvon Blattspitze » 25.12.2008 03:03

200.000 Jahre alte Perlen?
Dies ist in der Fachwelt meines Wissens bislang nicht akzeptiert.

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Beitragvon Trebron » 25.12.2008 09:43

Was ist nicht akzeptiert, das Alter der Perlen, oder dass es Perlen sind ?

Und wer ist die "Fachwelt" ?

Gehört der Finder der Teile nicht zu DIESER Fachwelt ?

:? Trebron
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Beitragvon Fridolin » 25.12.2008 11:07

Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Irrtümer und andere menschliche Schwächen wie Konkurrenzdenken, Neid oder Eitelkeiten (?ich hab?s gefunden...?) lassen sich nicht immer ausschließen, vor allem, wenn sich die gemachte Beobachtung nicht so ohne weiteres wiederholen lässt. Deshalb ist bei singulären, herausragenden Funden bzw. Erkenntnissen zunächst mal Skepsis angebracht. Da wird von der übrigen Fachwelt sehr genau geprüft, ob die Beobachtung überhaupt zutreffen kann. Die entscheidenden Fragen sind: Wie waren die Fundumstände, stammen die Perlen wirklich aus der angeblichen Fundschicht oder gibt es andere, weniger spektakuläre Erklärungsmöglichkeiten? Perlen aus Straußeneierschalen waren und sind in Afrika sehr verbreitet (ich habe selber eine 3 m lange Kette aus ?Deutsch-Südwest?), da kann es leicht sein, dass einige ?junge? Perlen in ältere Fundschichten umgelagert werden. Ich bin skeptisch, ob eine physikalische Altersbestimmung an den Ziegert?schen Perlen überhaupt möglich ist. Ob sich das Rätsel je klären lassen wird? Keine Ahnung.

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Stimmt!

Beitragvon Joze » 25.12.2008 11:22

Wissenschaft(ler)-gemeinschaft kann manchmal sehr 'seltsam' sein und Interpretationen sind oft umstrittene Arbeit.
Grüsse!
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Beitragvon Trebron » 26.12.2008 15:30

Info:
Die 6 langen Knochen sin zwischen 50 und 55 cm lang und an der geringstenStelle 3,5 - 4 cm im Durchmesser. Dann sind noch 3 kurze, dicke dabei, die sind aber seeehr leicht, die schwimmen. Als ich 2 davon unter Wasser gedrückt habe, sind Luftblasen aufgestiegen, da ist ja eine Stelle, wo die Blutgefäße in den Knochen gehen.
Ich bin mal gespannt, wie die aussehen, wenn sie aufgesägt sind. Von den unteren Knochen, wo kein Fleisch dran ist, sind keine dabei.
Der Herr von der Farm hatte bei der Lieferung noch " ein ganzes Bein für eine Wissenschaftlerin" !
Habe leider vergessen zu fragen für was für eine Forschung ?? Kann ich aber immer noch nachholen.
Interessant wären sicher auch die langen Sehnen, Kurze Teile davon waren noch dran. Da müssten die Bogenbauer für die "Sehnenbelegten Bögen" sich für interessieren. Die sind an den Enden, wo sie angewachsen sind, so dick wie mein kleiner Finger. Werde Mal fragen, ob die beim Schlachen separat ausgelöst werden können.

Werde weiter berichten.

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Beitragvon Steve Lenz » 26.12.2008 17:12

Vogelknochen sind allgemein nicht sehr dickwandig.


Die der Flugarten schon - die der Laufarten umso stabiler.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
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Beitragvon Trebron » 28.12.2008 12:20

So, den langen Knochen habe ich mal die Gelenkköpfe abgesägt, das Knochenmark entfernt ( hätte viele Markklößchen gegeben ) :D
Die "Dicken" haben eine Wandung von maximal 1 - 1,5 mm und die Spongiosa ist sehr offen, grobe Netzstruktur. Werde sie mal der Länge nach aufsägen. Ich denke, dass da recht große dünne Platten hergestellt werden können.

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Re: Knochen vom Vogel Strauß

Beitragvon Trebron » 13.03.2013 18:36

Das sind Beinknochen von einem "Vogel Strauß" der leider aus gesundheitlichen Gründen eingegangen war. Ich hatte die Gelegenheit mir ein paar Knochen und Sehnen vor der Entsorgung zu sichern.
Von unten nach oben: Flügel, Unterschenkel, Oberschenkel und Sehnen. Von den langen Sehnenbündeln habe ich noch ettliche mehr, die Hängen im Freien zum Trocknen.
Die Gelenkköpfe sind abgetrennt, Mark muss noch entnommen werden, hatte ich keine Lust mehr drauf
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