... und hier ist sie schon, wenn auch nur vorläufig - unten abgebildetes Beil aus Monte-Viso-Jadeit wollte ich heute weiterschleifen, aber das Schottlandtief hindert mich leider daran.
Oben schrieb ich von einem Beil, das ich geschliffen und poliert habe. Nun, eigentlich ist es ein Beilchen, verglichen mit dem, das ich gerade herstelle, auch wenn dieses wiederum ganz und gar nicht an die Größe mancher Originale heranreicht.
Das untere Teil ist ein Rest von dem Block - eigentlich wollte ich diesen entlang der Flexrille trennen, aber Pustekuchen - das Zeugs brach ganz woanders, als ich versucht habe, den Überhang geplant mit einem Hammer abzuschlagen.
Eigentlich müsste es Monte Wieso heißen -
Wieso hab ich mich bloß darauf eingelassen
Die Bearbeitung erfolgt maschinell, und schon gleich nach Beginn fingen die Probleme an:
Beim Schneiden mit dem Diamantblatt flog mir glühendes Plasma auf die Arbeitsschuhe - ich weiß nicht, ob von der Trennscheibe oder vom Stein...
Scheint aber vom Stein zu stammen, denn abgekühlt es sieht aus wie ganz kleine Obsidian-Kugeln. Normalerweise, also bei allen anderen Steinen, die ich schon auf diese Art bearbeitet habe, fällt hier nur Staub an, den die Flexscheibe aus dem Sägeschnitt herausschafft. Nass schneiden kann ich leider nicht, aber ich denke, beim nächste Jadeit-Beil werde ich zum Steinmetz flüchten ...
Den Grobschliff wollte ich nach den Erfahrungen mit dem kleinen Beil diesmal mit einer Profi-Diamantschleifscheibe ausführen. Nach 30 Sekunden war das Blatt stumpf, nach einer Minute löste sich die (aufgesinterte?) Diamantbeschichtung in Wohlgefallen auf. Ein kurzes, aber teures Vergnügen ... Also Rückkehr zu normalen Stein-Schruppscheiben, von denen ich bisher 2 Stück vollständig aufgebraucht habe - normalerweise reicht eine Scheibe für 3-4 große Beilklingen aus Diabas, auch nicht gerade ein Weichstein ...
Obwohl ich immer nur ganz kurz mit der Flex angesetzt habe, wurde die Klinge so heiß, dass ich mir noch 5 Minuten nach Arbeitsende die Hand daran verbrannt habe ...
Ich vermute ganz stark, dass dieses Zeug von Außerirdischen in die Alpen gebracht wurde, um rezente Archäotechniker in den Wahnsinn zu treiben. Wer sich mit dem Gedanken trägt, aus diesem Material ein größeres Beil auf althergebrachte Art authentisch herzustellen, der sollte sich schon mal überlegen, wie er in dem Jahr sonst so über die Runden kommen will
und wie er all die Sehnenscheidenentzündungen und Arthrose-Anfälle kuriert ...