Drahtschmuck in textiler Technik?

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Drahtschmuck in textiler Technik?

Beitragvon C. Koepfer » 22.05.2008 10:44

Aus dem Schatzfund von Wiggensbach existiert diese Kette aus Drahtgeflecht, mit zwei großen Tüllen, Haken und Öse. Weiß jemand, wie solche Ketten gemacht wurden, bzw. gibt es da irgendwo eine Anleitung oder so etwas, vielleicht Literatur? Kennt sich da wer aus?
Ich würde das gerne für meine bessere Hälfte nachbauen...
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Beitragvon Hans T. » 22.05.2008 14:04

Häkeln...? Ich hab sowas schon aus Silberdraht (Rezent) gesehen...meine Frau meinte, dies sei gehäkelt.....unsere Tuchfraktion was das bestimmt besser als ich. Nur ob die Mädels unter 'Schmieden' überhaupt gucken.. :wink:

H
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Beitragvon Peter N. » 22.05.2008 14:46

Hi,

es ist tatsächlich, wie Hans schreibt, bei der Kettenherstellung sowas ähnliches wie Häckeln. Die Gürtler heutzutage verwenden, analog dem Nagelschmied so eine Art Vorlage um die der Draht gewickelt wird, je ein Kettenglied nach dem anderen, welche zuletzt eineinander verhakt werden.

Wenn Du eine bessere Skizze zu den Kettenglieder hättest wäre es einfacher mögliche Herstellungsverfahrensschritte zu eruieren.


Hoffe dies hilft,

Peter
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Beitragvon Beate » 22.05.2008 15:00

Sieht so ähnlich aus wie dieses hier:

http://willadsenfamily.org/sca/danr_as/ ... m_Ring.pdf

Oder ist das eine andere Technik?
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Beitragvon Ragnar » 22.05.2008 15:57

Schau mal bei YouTube unter "Viking knite chain making".
Bastel auch gerade an so einer Kette.
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Beitragvon Peter N. » 22.05.2008 16:24

Viking knite chain making


ha ;-) scharfe Bilder ...

Silberschmied müßte man sein (-:

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Beitragvon Dago » 22.05.2008 18:37

Es handelt sich hier um Fuschschwanzketten in versiedener Flechtart. Das mittere ist eine Einfache, das ander eine Doppelt geflochten und das Ende eine 4 Fache die mit einer Schablone, einem sog Faulenzer hergestelt wird.

Eine einfache Fuschschanzkette wird Hergestellt in der man eine große Öse herstellt, die verlötet . Danach langstrecken und mit einer Tallie versehen, danach in der Mitte umbiegen. Diese Glieder werde dann in einander gehängt.
Doppelte ist ähnlich nur werden immer 2 Glieder eingehängt.

Bei der 4 Fachen wird mit einer Schablone eine Art Kleeblatt gebogen und verlöte. Umgebogen und dann die Glieder eingehängt.
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Beitragvon Nils B. » 22.05.2008 18:42

Klingt nach einer verdammt aufwändigen Frickelei.
Werden diese Ketten heutzutage eigentlich maschinell hergestellt?
***
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Beitragvon Hans T. » 22.05.2008 18:45

Ich werd' das Gefühl nicht los, dass hier von unterschiedlichen Teilen des abgebildeten Fotos gesprochen wird....
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Beitragvon Dago » 22.05.2008 18:47

Teilweise, Doppelte Fuschwanzketten. Aben man sieht sofort den Unterschied, da das Fertigungverfahren totta anderst ist.
So schlimm ist es gar nicht, wenn du mal im "Trot" bist mit der Montage.
Grüsse
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Beitragvon C. Koepfer » 22.05.2008 22:24

Erst mal vielen Dank an Euch!
Der viking knit ist bei genauem hinsehen wohl das richtige. Nette tutorials!
Dago, danke für die Tips mit der Fuchsschwanzkette, aber das wußte ich schon, bzw. um diese Ketten ging es ned. (Die breite mit den großen Ringen nennt man übrigens "Doppel-Acht-Typ" IIRC. Fuchsschwanzketten werden auch industriell gefertigt.)Ist aber bestimmt für andere Leser des threads mal hilfreich! :)

Dann werde ich das mal probieren... schau mer mal...
C. Koepfer
 

Beitragvon Chris » 23.05.2008 11:21

Me transmitte sursum, Caledoni!
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