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Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 26.03.2011 12:29
von Thomas A.
Hallo,

ich habe gestern etwas überraschend eine Jungbullenhaut angeboten bekommen und gleich zugesagt, dass ich sie haben will.
Es ist ein Riesending und ich habe mich wegen des Gerbens auch gleich mal im Netz ein bischen schlau gemacht.
Literatur habe ich bestellt, dauert aber noch bis es kommt.
Inzwischen habe ich mit einem Freund, dessen Familie den Bullen geschlachtet hat, schon angefangen mit einfachen Abschlägen das Fett und die Fleischreste
von der Haut zu scheniden. Ging auch ganz gut.
Meine Frage ist nun, ob jemand von Euch schon mal eine Bullenhaut gegerbt oder andersweitig bearbeitet und Erfahrungen gesammelt hat, bzw. welche Gerbmethode am passendsten ist.
Heute legen wir das Fell ersteinmal auf Salz, wenn die Gewebereste entfernt sind.
Grüße
Thomas
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Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 27.03.2011 00:01
von hugo
wende Dich an Gabriele Russ-Popa, sie ist in der Gruppe experimentelle Archäologie der ÖGUF und betreut dort den Bereich Leder und Gerben, was auch ihr erlernter Beruf ist.
Grüße
Hugo

Edit: eMail-Adresse gelöscht, besser per PM oder eMail, Hugo. Danke!
ULFR

Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 27.03.2011 09:40
von Merha
"Meine Frage ist nun, ob jemand von Euch schon mal eine Bullenhaut gegerbt oder andersweitig bearbeitet und Erfahrungen gesammelt hat, bzw. welche Gerbmethode am passendsten ist."

„am passendsten“? Kommt darauf an, wie du es gerne hättest. Mit Fell oder ohne Fell, mit Narben, ohne Narben, in Originaldicke oder dünn geschabt usw. usf. Bekleidungsleder oder Gebrauchtleder etc…. Moderne Gerbmethode oder „primitiv“.

Im Gerben auf primitive Art gehört das Gerben von größeren Häuten, wie Rothirsch, Wapiti, Bison/Wisent, alleine, was den Arbeitsaufwand betrifft, schon zu den Königsdisziplinen. Rinderhäute sind aber noch viel aufwändiger in der Bearbeitung, schon alleine deshalb, weil die Faserstruktur der Haut viel dichter ist.

Da du keine Erfahrung im Gerben zu haben scheinst, würde ich dir vorschlagen, dich erst einmal einzulesen – deine Rinderhaut läuft dir ja nicht davon, wenn sie erst einmal richtig gesalzen ist. Üb dann erst einmal an kleineren Häuten wie Damhirsch. Wenn du dann im noch Lust hast kannst du dich langsam an die Rinderhaut heranarbeiten.

Sehr viele Infos und Hilfe zu primitiven Gerbmethoden erhältst du hier: http://64.62.177.152/

Viel Erfolg!

Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 27.03.2011 12:00
von Thomas A.
Danke für die Tipps!
Die Haut ist jetzt weitestgehend vom Fett befreit und unter Salz begraben, kann also ertmal schön trocknen und gelagert werden.
Grüße
Thomas

Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 27.03.2011 17:14
von Bullenwächter
Hallo Thomas!

Sehr zu empfehlen ist auch folgendes kleines Werk:

Markus Klek:
Leder, Felle und Pelze : eine praktische Anleitung zur uralten Kunst der Hirngerbung

Titelangaben auf der DNB: http://d-nb.info/985320230

Frag mal beim nächsten Pferdemetzger, ob Du ein paar Rippen bekommen kannst, die sind zum Schaben bestens geeignet und bereits ergonomisch geformt.

Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 27.03.2011 23:28
von Thomas A.
Da hab ich zielich Glück.
Wir haben in Erlangen noch genau einen Pferdemetzger...
werd ma vorbei schaun
Thx
Thomas

Re: Jungbullenhaut

BeitragVerfasst: 28.03.2011 09:18
von Bullenwächter
Oh klasse, dann wünschen wir Dir mal viel erfolg dort.. :mammut2: