Der Nesseleintopf wär auch eine willkommene Abwechslung zum Hallstätter Ritschert, von dem man seit den letzten Experimenten weiss, dass es bei sensiblen Südländern an die Grenze zum Exitus führen kann.
Dazu hätte es eigentlich kein Experiment gebraucht. Wenn es wirklich original Hallstädter Ritschert war, sind da Dicke Bohnen (auch Feld-, Pferde- oder Schweinebohnen, Vicia Faba genannt) drin und die sind für Abkömmlinge aus ehemaligen und heutigen Malariagebieten ( Mittelmeerraum, Naher Osten, Afrika, Asien) in vielen Fällen wegen angeborenen Gendefekts giftig (Favismus). Das einzig positive, die Toxine mit denen man sich vergiftet wirken super gegen Malaria - dafür landet man im Extremfall eventuell in der Notaufnahme (Super Selektionsmechanismus: ich vergifte mich mit meiner eigenen traditionellen Nahrung, bekomme dafür aber nie Malaria). "Eingeborene" Mitteleuropäer sind relativ sicher vor bösen Folgen. Bei Griechen, Italienern, Chinesen, Japanern, Thailändern, Afrikanern, Arabern und Menschen, die von jemandem aus genannten Regionen stammen, ist der Anteil an Betroffenen besonders hoch. Sie sollten vorsichtig sein beim Verzehr von Lebensmitteln mit einer spezifischen Proteinzusammensetzung: sämtliche Bohnen ( Vicia Faba haben lediglich den höchsten Anteil an diesen Proteinen), Erbsen, Johannisbeeren, bestimmte Medikamente. Folgen können sein: Anämie, Unwohlsein, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Leberschmerzen, Schleimhautblutungen.
Wer sich nicht sicher ist, sollte sich auf Favismus testen lassen. Für meine Experimente koche ich relativ häufig mit Dicken Bohnen und hatte bisher keine Probleme. Alle Mitesser werden im Regelfall vorher gewarnt und können sich frei entscheiden, ob sie das Risiko eingehen wollen oder nicht. (Irgendwie ironisch, wenn man eine Sicherheitseinweisung zum Essen brauch, oder?)
---Klugscheissmodus aus---