Vom Leim bleibt halt in den allerseltensten Fällen etwas erhalten.
Und wenn man archäologisch wenigstens Bast- oder Textilreste strukturell zur Scheidenkonstruktion gehörig ansprechen kann, ist das schon sehr viel - da geht dann der Leim in der Erwähnung irgendwo unter.
Ich hatte das gleich Problem bei meinem aktuell gebauten Hallstatt-Messer. Da waren in den Vertiefungen der Scheidenaussenseite laut Archäologen auch Umwicklungen für den Zusammenhalt zuständig.
Praktische Erprobung hat mir dann gezeigt, dass dies wenig nutzt, solange ich nicht irgendwelche Zapfen oder Schwalbenschwanz-Verbindungen o.ä. verwende.
Deswegen habe ich meine Scheide zuerst mit Hautleim geklebt, dann noch umwickelt (wobei die Umwicklung wohl entweder was fürs Auge war, oder ggf. eine Anlaschung am Köcher). Gute Hautleimfugen bringt nichts auseinander!
Ich denke, dass Holzkastenscheiden ab der Bronzezeit über die Epochen hinweg in irgendeiner Art und Weise geklebt waren. Ohne Leim ist eine solch wichtige Konstruktion u.a. taktisch gefährlich:
Schließlich dürfen sich die beiden Halbschalen nicht verlagern - ansonsten klemmt eine Waffe im ungünstigsten Augenblick fest!