Schwertscheide

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Beitragvon Chris » 28.02.2008 09:31

das sonst keine Saxscheiden mit Holzkern bekannt sind, mag am Erhaltungszustand liegen - die beiden niederländischen Sax-Scheiden sind sagenhaft gut erhalten, da waren nicht bloß kleine organische Reste da, sondern fast komplette Scheiden :D

über den tatsächlichen metallurgischen Aufbau der Sax-Klingen weiß man ja auch erst seit kurzem Bescheid - und es ist ganz anders, als vorher vermutet, nämlich vieeeeel komplizierter :razz:
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Beitragvon Aulus » 02.03.2008 23:58

Weils mir nur grad so einfällt: Im GMN liegen drei supergut erhaltene Saxscheiden nebst drinsteckendem Sax. Alle drei gefaltetes Leder und dick mit Nieten verziert. Leider hab ich keine Ahnung wo die her sind. Kam mir nur grad so in den Sinn. Da die Saxe echte Brecher sind (lang und vor allem breit!) dürften die ca. ab 630 ndZ. und später datieren.
Aulus
 

Beitragvon Bullenwächter » 03.03.2008 09:15

@ Aulus
Im Römisch-Germanischen Museum in Köln sind 4 schwere Breitsaxe mit Lederscheiden ausgestelt, die durch Eisenoxid konserviert wruden. Auf den Scheiden kann man schön die Lederverzierungen erkennen kann.
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Beitragvon Nils B. » 03.03.2008 13:04

Bullenwächter hat geschrieben:Im Römisch-Germanischen Museum in Köln sind 4 schwere Breitsaxe mit Lederscheiden ausgestelt, die durch Eisenoxid konserviert wruden. Auf den Scheiden kann man schön die Lederverzierungen erkennen kann.


Der Besuch lohnt auf jeden Fall.

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Beitragvon Vladislawa » 03.03.2008 13:22

OT: Öhm, das mit der Rinde liegt eher an der Betula-Spezies als an den Temperaturen... (leider find ich auf die Schnelle nix dazu, aber man könnte sich die Phylogenese dazu mal angucken)
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Beitragvon Metellvs » 07.03.2008 15:55

So, bevor ich loslege: hat vielleicht noch jemand einen Tip für mich zwecks Benutzung von Knochenleim? Außer das ich das lieber auf dem Balkon machen sollte, als in der Wohnung.
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Beitragvon Chris » 07.03.2008 16:01

Balkon würde ich nicht empfehlen - bei den momentanen Temperaturen ist die offene Zeit des Leimes draußen zu kurz...

außerdem stinkt Warmleim nicht so schlim, wie viele behaupten - das tut er nur, wenn er alt wird und fault!
frischer Hautleim z.B. riecht eher wie Fleischbrühe

die Wikipedia-Artikel zum Thema sind nicht schlecht: http://de.wikipedia.org/wiki/Warmleim
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Beitragvon Stanislav » 07.03.2008 16:12

@Metellvs: Einwichen nicht vergessen sonst wirst du nicht froh aber nur so viel bis er ein wenig quillt! Wie in erwärmst weisst du? Und unbedingt bei 60°- Obermaximal 70° erhitzen sonst kannst in wegkicken (zu viel Wärme mindert die Klebekraft ganz enorn)!
Öhm warum eigentlich Knochenleim? Der isch nämlich ganz dämlich nit Wasserfest, Hasenleim ist da ne Spur besser.....

Lg
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Zuletzt geändert von Stanislav am 07.03.2008 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
Stanislav
 

Beitragvon Metellvs » 07.03.2008 16:12

Ich danke Dir Chris, hatte nur gehört, daß auch Knochenleim sehr gut riechen soll bei der Verarbeitung. Aber wenn dem nicht so ist brauche ich mir wenigstens nicht die Finger abfrieren.
Metellvs
 

Beitragvon Metellvs » 07.03.2008 16:21

Jau Schtani, Slawa übrigens, weiß ich. Und knochenleim habe ich genommen, weil ich halt gehört habe, daß der Hautleim doch etwas unangenehmer riechen soll. Mein Korrektiv würde mich umbringen, wenn#s hier wie auch immer lecker duftet.
Metellvs
 

Beitragvon Chris » 07.03.2008 16:35

stinken tut wirklich nur alter Leim, wenn er sich zersetzt - das dann aber auch sehr!!

die Leimtöpfe beim Tischler / Buchbinder wurden ja früher nicht täglich geleert und gesäubert, also stanken sie... wenn man nur die Menge ansetzt, die man braucht, ist es kein Problem

ich mach das auch nicht im Wasserbad, sondern einfach in einem kleinem Topf über nem Teelicht (auf nem Stövchen geht gut) - da muß man allerdings dabei bleiben und den Topf rechtzeitig runternehmen wg. der Temperatur, siehe Stanis Eintrag - ab 70° zersetzt sich das Eiweiß, der Leim ist kaputt...
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Beitragvon Metellvs » 07.03.2008 16:59

Schaun mer mal - ich melde mich wieder, wenn's danebengegangen ist.
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Beitragvon XorX » 08.03.2008 07:46

Servus!

Übrigens: Knochenleim wird erst seit etwa dem 17. Jh. hergestellt; vorher nur Hautleime. Hatten wir mal irgendwo im FMA - Portal, den Einwurf.
Außerdem schließ ich mich den Stani an: Hautleim hat bessere Klabkraft.

XorX
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Beitragvon Hans T. » 08.03.2008 15:11

Knochenleim wird erst seit etwa dem 17. Jh. hergestellt; vorher nur Hautleime. Hatten wir mal irgendwo im FMA - Portal, den Einwurf.


Ist das die einzige und beste Quelle dazu? Hmm. Nicht vielleicht 17. Jhd. v.Chr?

M.W.nach gibts nicht Beschreibungen bereits bei den Ägyptern für Hautleime, Knochenleime und Kaseinleime? (Wobei letztere mehr Beachtung in der Rekonstruktionsarbeit finden sollten!).

H.
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Beitragvon Chris » 08.03.2008 15:32

ich bin mir da bei Knochenleim immer nicht so sicher - gabs den, gabs den nicht...

der Aufwand an Brennmaterial ist auf jeden Fall viel höher bei der Herstellung von Knochenleim als bei Hautleim - vielleicht ist das ja ein Argument?
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