Linothorax

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Beitragvon Dain II. » 26.01.2010 18:49

:shock: :shock: :shock: Wie meinen?

Muskelpanzer gibt es als komlette wie auch als Teilfunde zu Haufe! Vor allem aus dem Hellenismus und zwar aus Bronze wie auch aus Eisen, mit und ohne Epomides etc. Kürzlich wurde auch ein eisernes Exemplar in römischem Kontext publik, angeblich 1. od. 2. Jh AD. Am besten man schaut sich einmal im Griecheneck des Romanarmytalk um.


Und beim Lino gibts vor allem ab dem 4. Jh etliche Abbildungen die Zeigen dass die Pteryges sehr oft genäht waren, auf denen formen sie sich entlang den verschiedenen Beinstellungen oder fliegen bei Beinbewegung auf oder biegen sich um etc. Bestes Bsp ist die keltische Kriegerstatue von Roqpertuse die Patrik bei der Präsentation seines Panzers im FG als Umzeichnung gepostet hat.

Diese Zusatzpanzerung am Rücken, die bislang nur in der Keltike dargestellt wird, ist m.E. nicht einfach abgestepptes Leinen.


Diese gibt es auch auf diversen Panzerabbildungen in Persien vor allem auf Rollsiegeln. Und bei den Keltischen Statuen ist diese Platte eben von den Epomides erhaben abgetrennt dargestellt, kann also was durchaus anderes, steiferes als eng vestepptes Leinen gewesen sein.

lg Stephan
Dain II.
 

Beitragvon S. Crumbach » 04.02.2010 17:03

S. Crumbach
 

Beitragvon Jøran » 04.02.2010 18:33

Sylvias Link:

Durch Zugabe von einem Tropfen Shampoo zieht der Kleber später besser in das Leinen ein. Ein Teelöffel Essig verhindert Schimmelbildung.


Shampoo und Essig?

Hilsen

Jøran-N.
Jøran
 

Beitragvon Hans T. » 04.02.2010 19:45

Shampoo entspannt einfach das Wasser, jede Seife, jedes Tensid würde das machen. Und saure Umgebung mag der Schimmel halt auch nicht. Aber Leinsamenschleim als Kleber....das muss man mal testen. Ich mach mich da nächste Woche mal drüber.
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Beitragvon Claudia » 04.02.2010 20:55

Also der Teelöffel Essig kann das Schimmeln nur über den kurzen Trocknungszeitraum verhindern. Wehe, wenn das Zeug später wieder naß wird!
Leinsamenschleim ist schon bei der Herstellung stark kontaminiert (das weiß ich aus der Selbstherstellung von Kosmetik) und sichtbarer Schimmelbefall dauert selbst bei Konservierung mit Alkohol (oder wie hier, Essig) nicht sehr lange. Wenn also der Panzer später mal feucht/naß wird, viel Vergnügen.
Claudia
 
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Beitragvon Jøran » 04.02.2010 23:06

Aber was wurde denn in der damaligen Zeit genommen?

Wirklich Essig und Seife für diesen Kleber?

Hilsen

Jøren-Njål
Jøran
 

Beitragvon Hans T. » 04.02.2010 23:16

Wohl nicht. Wenn man das Wasser wirklich entspannen hätte wollen, dann wäre Ochsengalle das approbiate Mittel. Essig wäre vorhanden, zB sauerer Wein, wobei das Schimmelproblem die Frage ist wie verbreitet es war bzw wie weit schlichtes Abkochen reicht.

H

Edit: Und natürlich ist es nicht nur dieser "Leinleim" der schimmelt. Alle anderen schimmeln auch ( Hautleim, Knochenleim, Kasein etc ). Schimmel ist kein Argument gegen diesen Leinleim, sondern gegen alle diese organischen Kleber.
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Beitragvon Jøran » 05.02.2010 08:34

Hei Hans,

danke für die Antworten. :)

Also kann man sagen, dass Seife darin (im Experiment) nichts zu suchen hat?

Wobei die Frage dann offen bleibt, ob es wirklich auch ohne gehen würde und wenn nicht, wie und ob das mit der Ochsengalle funktionieren könnte.

Bei Schimmel frage ich mich, ob das in der damaligen Zeit wirklich als
ein "Problem" erkannt wurde. Immerhin wurde selbst im letzten Jahrhunder bei Lebensmittelmangel angeschimmeltes Brot (das ja dann schon in der Regel komplett durchzogen war) gegessen und die Leute haben es überlebt.
Zum Beispiel die U-Bootfahrer.


Hilsen

Jøran-Njål
Jøran
 

Beitragvon Wandalstouring » 05.02.2010 15:20

Hier ist der Originalartikel über die Rekonstruktion des Linothorax. http://www.uwgb.edu/aldreteg/Linothorax.html Der Leiter dieses Projekts ist Professor für Alte Geschichte, dürfte also auch Fragen beantworten.
Wandalstouring
 

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