Hier mein erster Rekonstruktionsvorschlag:
(Ich bitte die rustikale Zeichnung zu entschuldigen. Zeichnete mit der "schwachen" Hand, da meine Zeichenhand einen Nervenschaden hat.)
Ich habe bewusst nur jene Fundstücke zusammengestellt, welche a) geschlossen einem Hort zugesprochen werden können und welche b) auf den immer den gleichen Handwerker schließen lassen. Funde, bei welchen dies nicht möglich war, wurden für diese Reko nicht verwendet. Desweitern erfolgte die Ergänzung über die Beschreibung der Fundstücke und Anzahl der Nennung. Somit kam auch auf die gezeigte Zahl ovaler und halbovaler Besatzstücke. Wie ich zwischenzeitlich erfahren durfte, hat man beim Rekonstruktionsvorschlag als Glockenpanzer Teile nötigenfalls dupliziert, um eine Symmetrie zu erlangen. Auch wurden sie zeichnerisch etwas umgefomt, um für diese Rekonstruktion plausibel zu wirken.
Nach meinen Erkenntnissen kann man aus dem Fundgut den Besatz einer den Glockenpanzern aus Vollbronze nachempfundenen teilorganischen Schutzwaffe nicht plausibel umsetzen.
Deswegen entschied ich mich zu einem - zu fraglicher Zeitstellung ebenfalls in Vollblech vorkommenden und zeitgenössisch dargestellten - Brustschutz (
cardiophylax). Ein mit Phaleren und Buckelnieten besetzter zusätzlicher Gürtel ist m.E. denkbar und passt auch die die alttestamentarische Beschreibung des Goliath, dessen Panoply explizit aus Helm, Brustwehr und Gürtel besteht. Eine Beschreibung, welche man auf mykenischen Fresken und auf dem Schlachtbild in Medinet Habu, welches die Seevölker zeigt, wiederfindet.
In 14 Tagen erhalte ich Zugang zu den Originalfunden. Sobald ich die Bearbeitungsspuren gesehen habe, mache ich mich an die materielle Umsetzung 1:1.