von ulfr » 03.10.2020 09:03
Prinzipiell ist das natürlich denkbar, ich glaube aber, dass es ziemlich "kratzt und piekt", wenn man Kleider aus Lindenbast trägt. Selbst die feinste Qualität ist nach dem Zwirnen immer noch wesentlich stärriger als Leinen oder selbst Brennnessel. Das ist natürlich aus unserem heutigen Blickwinkel der Baumwoll- und Erdölträger betrachtet recht aktualistisch, aber selbst im Mittelalter waren die Büßerhemden oft aus Nessel oder anderen groben Fasern.
Die Dame hat in Ermangelung einer ausreichenden Menge an Bast bei ihren Versuchen Hanf und Flachs verwendet.
Den Schluss von (end)neolithischen Textilresten auf mesolithische Figurendarstellungen finde ich auch etwas gewagt, mittelsteinzeitliche Kunst ist oft sehr schematisch und "abstrakt", und Schraffuren bzw. gerade Linien sind mit Steingeräten in Geweih oder auch Holz wesentlich einfacher umzusetzen als Kurven.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
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