Ich finde die Klingen recht anständig, erinnert ein Wenig an Magdalenien oder Michelsberg, flach, breit und ziemlich gerade. Die größte Verschwendung findet beim eigentliche „Knapping“ statt. Der Typ sagt zwar, dass sie von zwei Flintensteinen pro Klinge ausgehen, im Film wird jedoch ständig nur eins produziert. Was man andererseits auf den Abfallhaufen in der Berry sieht sind überwiegend missratene Klingen aber anscheinend auch ziemlich viel Dekortifikationsabschläge, obwohl der Kortex hier noch dünner ist als in Brandon. Anbei noch ein Bildchen von dort das nicht auf der Website zu sehen ist. In der Gegend von Brandon habe leider keine Abfallhaufen gesehen, war aber nur recht kurz dort.
png image hostingUnd stimmt Robert, das meinte ich, aber mehr noch das Fehlen von Kernverjüngungstabletten. Eine einmal angefangene Schlagfläche wird einfach gnadenlos abgebaut. Es wäre interessant sein zu sehen, wie groß die Restkernen sind und wie die aussehen.
Und die Frage von Blattspitze ist auch interessant, man sollte versuchen mal einige von diesen Hämmern zu ergattern und auf Härte überprüfen. Und natürlich einige Knollen damit vernichten.
Wie das Gebäude genau konstruiert ist kann ich als Leihe nicht einschätzen, es ist aber recht ordentlich bekleidet und die Mosaiksteinchen sehen genau so aus wie im Film, aber auffällig hell. Hier noch ein Detail.
image hosting jpegIch war in Oktober in Brandon und Grime’s Graves, anlässlich eines Treffens in London mit einigen Flint- und Steinfanatikern am Institut dort. Pete Topping von English Heritage hatte organisiert, dass Liebhaber in Greenwell’s Pit einfahren konnten. Keine Frage, dass ich zu den Liebhabern gehörte. Das ist absolut faszinierend, das Material liegt dort einfach noch so herum wie im Neolithikum. Und dann zu bedenken, dass die Ausgrabungen bereits in den 1870ern stattgefunden haben. Das nenne ich Denkmalpflege! Und nein, ich habe mich beherrschen können und untertage keine Steine eingesteckt. Das hat aber bei den herumliegenden Fragmenten Floorstone richtig viel Selbstbeherrschung gekostet.
adult image hostingLeider hatte ich nur meine kleine Kamera mit eingebautem Blitz dabei, es reicht aber für einen Eindruck.
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner