von ulfr » 02.10.2008 15:41
Mein braver Nilsmael,
das müsste aber schon ein sehr kleines Walross gewesen sein, denn die Dinger sind nur etwa 12 cm breit. Man vermutet, dass sie tatsächlich wie eine "Befiederung" am Ende von Harpunen gewirkt haben, denn Federn sehen nach Wasserkontakt bekanntlich aus wie schon mal gegessen. Zitat Müller-Beck aus dem Katalog:
"Die Harpunen der Alten Beringmeer-Kultur hatten seitliche Fortsätze, "geflügelte Objekte", die am hinteren Teil des Harpunenschaftes befestigt wurden. Sie verliehen der Harpune Stabilität in der Flugbahn, verstärkten die Durchschlagskraft und waren möglicherweise sogar als Speerschleuder zu verwenden, wodurch sich die Reichweite der Harpune vergrößerte."
und weiter:
"Die Löcher und die Nuten im mittleren Teil der "geflügelten Objekte" waren vermutlich für zusätzliche Befestigungen bestimmt, die die Flosse mit dem Schaft verband."
Dazu Abb. 8 imText
Was mir nicht klar ist: ob MB meint, die Harpunen seien MIT der Speerschleuder zu verwenden - oder - die Objekte seien ALS Speerschleuder zu verwenden. Denn wie diese "Heckflossen" als Speerschleuder funktionieren sollen, erschließt sich mir nicht. Ich hab im Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen Inuit-Speere gesehen, die im hinteren Drittel einen kleinen Zapfen hatten, der in die Speerschleuder eingesteckt wurde, also noch mal anders als Haken- oder Muldenschleudern, aber diese Dinger.... ich weiß, dass wir damals in Tübingen auf der Ausstellungseröffnung über die Funktion der "Heckflossen" angeregt diskutiert haben, erinnere mich aber nicht mehr an das Ergebnis oder obs überhaupt eins gab, der Vernissage-Sekt (hups!), und es ist soo lange her...
Wegen Wirbel oder nicht frag ich mal einen, der auf der Grabung mit dabei war
ULFR
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
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