Hier bei uns sind übrigens auch Wolfsrudel durchgezogen.
Ich habe im Wald in der Nähe auch vermutlich eine von deren Hinterlassenschaften gesehen: Ein ausgeweidetes Rehkitz. Das ist für zartbesaitete und Eltern, die mit ihren Kindern im Wald spazieren gehen, natürlich nicht leicht zu verdauen, aber eben die Natur. Das geschlachtete Schwein oder Rind kennen die Menschen von heute in der Regel eben aus dem Tiefkühlregal oder der Fleischauslage und geschlachtet werden davon hier in der Region wöchentlich unglaublich viele.
Ich finde es großartig, dass es wieder wilde Wölfe gibt und unsere Ortschaft wude sogar bei Quarks & Co erwähnt, wenn ich mich mit der Sendung nicht irre.
Damals 2006 als ich in der Schweiz monatelang wandernd unterwegs war, hat man mich vor dem einen Bären gewarnt, der damals irgendwo in der Schweiz unterwegs war.
. Ich hatte aber ohnehin keinen Honig dabei.
Jährlich kommen endlos viele Wildtiere allein durch die Zeitumstellung im Straßenverkehr um und hier wird auch ständig gejagt. Wenn aber ein paar wilde Wölfe unterwegs sind, wird von manchen großes Trara gemacht. Ein nicht abgeleihnter Hund kann ein trächtiges Schaf ebenso zu Tode hetzen oder wildern. Hier schmeisst wegen der Wölfe bisher jedenfalls niemand Blutbeutel ans Rathaus.
Was die Länge der Schnauze des Lupus angeht: Meiner unmaßgeblichen Meinung nach darf nicht außer Acht gelassen werden, dass langschnäuzige Säugetiere wie Wolf und Hund ihre Schnauzen teilweise auch als Grabe- und Wühlwerkzeug zum Durchstöbern des aufgebuddelten Erdreichs verwenden. Wenn bei dauerhafter Fütterung durch den Menschen die Notwendigkeit für lange Wühlschnauzen verloren geht, kann es ja sein, dass das eventuell einen Grund für die Rückbildung darstellt.
Ich finde es übrigens furchtbar, wie in Filmen, Geschichten und Computerspielen weiterhin und geschäftstüchtig die Mär vom bösen Wolf aufrecht erhalten wird. In den Tomb-Raider-Spielen z.B. wird trotz des interessanten Bezugs zur Archäologie teilweise aufs brutalste einfach auf alles geballert, was sich bewegt, sogar auf seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten und ich finde, das geht gar nicht. Das ist ein ganz schlechtes Vorbild, vermittelt ein völlig falsches Bild vom Wolf und ist damit im Hinblick auf Erziehungsaspekte und angemessenen Umgang mit der Natur völlig kontraproduktiv. Hier herrscht ganz dringender Handlungsbedarf.
HG,
Sculpteur
Mit den experimentalarchäologisch tätigen ist es wie mit den künstlerisch tätigen: sie müssen AKTIV unterstützt werden. Ansonsten gilt für beide Gruppen wohlmöglich das gleiche wie für allmählich aussterbende Handwerke: es wird sie nicht mehr lange geben.