@Thomas:
Nach den Regeln der Evolution sollte man eigentlich meinen, dass sich das Gen "zufällig", also unabhängig von der tatsächlichen "Nutzung" entwickelt.
Einen echten "Vorteil" bringt?s auch nicht, weil demzufolge ja der Rest, immerhin ja 90% der Menschen echt unter der Unverträglichkeit litten, was nicht der Fall ist.
Das ist sicher auch so, dass die Mutationen zufällig entstanden; der Vorteil, Milch verwerten zu können, liegt darin, dass die Vitamin-D- Aufnahme für die Menschen um so wichtiger ist, um so weiter sie in den dunklen Gefilden des Nordens leben. Und genau dieses Vitamins liefert die Milch. Deshalb ist der Anteil der Milch-Verträglichen im Norden auch höher als im Süden. Übrigens bietet gerade auch helle Haut die Möglichkeit, mehr Vitamin-D aufzunehmen. Wie der genaue Zusammenhang zwischen Licht, Hautfarbe, Milch und Vitamin-D-Versorgung ist, müsste ich noch mal nachlesen.
Die Menschen des N. entwickelten sich ausserhalb Europas ja ohne Milch genauso gut.
Die hatten genügend Licht für ihre Vitamin-D-Produktion, brauchen keine helle Haut und keine Milch.
Sollte jedoch tatsächlich der Konsum von Milch die Lactase-Produktion erst verursachen, bleibt es dann kein Wunder, dass es erst mit dem Neol. auftritt und dann auch nicht gleich von Anfang an.
So herum argumentiert wären wir bei Lamarck. Darwin würde sagen, dass die Milchverträglichkeits-Mutation sich bei der Besiedlung des Nordens als vorteilhaft in den Populationen durchsetzte.
@Damion:
Danke für den Hinweis auf die Bethge-Dissertation. Ich hab's mal dahingehend überflogen, ob irgendwo steht, welche Mutation(en) bzw. Polymorphismen auf welcher Lokation auf welchen Chromosom jetzt denn die Lactase-Produktion steuert, aber so steht's leider nicht drin. Ansonsten verstehe ich leider nur Bahnhof.