2000 Jahre Varusschlacht

Moderatoren: Nils B., Turms Kreutzfeldt, Hans T., Chris, ulfr

Beitragvon Thorsten » 24.06.2009 21:49

Jupp hat geschrieben:Mein Tip fürs nächste mal; sofort alle auf den Störenfried fixieren, ein Paar Headshoots verteilen und den Kadaver vom rotem Kreuz abschleppen lassen.


da möchte ich doch - als drk-sani - intervenieren .. sowas hätt ich dann am sack.

also bitte: wenn schon headshoots und n paar aufs maul, dann das kadaver verscharren nicht vergessen :D (ihr wisst ja wies gemeint ist hoff ich)
Thorsten
 

Beitragvon Steve Lenz » 24.06.2009 22:59

Bitte Sitte und Anstand wahren - so ganz allmälich nimmt?s mir mit den Gewaltideen überhand hier. Beim Thema bleiben!
Aus den Augen - aus dem Sinn.
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Beitragvon ulfr » 24.06.2009 23:18

Darum möchte ich auch bitten!
Ich bin weder moralinsauer noch humorlos, deswegen

a) http://de.wikipedia.org/wiki/Als_Hitler ... chen_stahl

b) lacht doch mal!

"Bitte, Sir, wir hatten einen Panther erwartet ..."

Gut, hinterher fällt einem vieles ein, aber wäre ich dort gewesen, ich hätte mir einen Gegenspaß erlaubt ....

Peace!
ULFR
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Beitragvon Chris » 25.06.2009 09:08

Nicht umsonst ist Andi auf dem Filmchen deutlich zu sehen - wir standen nahe an dem Karniggel und seinem Kameramann dran, die sich laut und vernehmlich als Kika-Mitarbeiter ausgaben, sich mit diesem Argument auch in die "Pressezone" vor die Kinder drängelten...

Erst nach massiven Protesten von uns und einigen Umstehenden setzte sich das rosa Karniggel wenigstens hin, so das die Kinder dahinter dann wieder etwas mehr sehen konnten...

Ich weiß nicht, ob unsere Kommentare auf dem Filmchen zu hören sind, hab keinen Ton am Rechner - jedenfalls kamen uns ähnliche Ideen wie die hier geäußerten :roll:

Und ganz ehrlich - so gern ich das Karniggel auch an die Löffel gewollt hätte - dafür gab es eine "Security", die vor Beginn der Vorführung wichtig auf und ab lief und Kinder dahin scheuchte, wo sie nix sehen konnten (hinter die stehenden "Presseleute")

Vor Beginn der Vorführung waren reichlich Leute vom Museum unterwegs, die die Absperrung verteidigten und z.B. Leute mit eindeutig erkennbarer Gehbehinderung zwangen, einmal den ganzen Platz runter und wieder rauf zu laufen, statt sie kurz über das Seil steigen zu lassen :evil:

Die rosa Episode zeigte nur deutlich, daß der Veranstalter nicht selber für den reibungslosen Ablauf sorgte (sorgen ließ), und das lässt meiner Meinung nach tief blicken, wie sehr ihm die ganze Veranstaltung am Herzen lag!

Ich meine einfach, das Problem war hier nicht das Karniggel und seine verstrahlte "Mission", sondern insgesamt der Veranstalter. Die Karniggel-Diskussion lenkt im Moment ganz schön von dem ab, was uns vor Ort alles sauer aufstieß:


- Presse in die erste Reihe vor den zahlenden Besuchern
- Besucher-unfreundliches Verhalten der Museums-Mitarbeiter
- keine vernünftige Übersicht, was wann wo stattfindet (Handzettel, Aushänge, Durchsagen, was-weiß-ich)
- Beschallung der Arena (wenn überhaupt) nur auf der Tribüne verständlich, nicht beim Hauptteil der Besucher daneben
- kaum auffindbare Sonderausstellung
- riesiges, fast leeres Catering-Zelt statt mehr Platz für gute Darstellung
- kostümierte Gestalten in Mengen auf dem Platz (Besucher? Teilnehmer? keine Ahnung)
- merkwürdige Auswahlkriterien bei den zugelassenen und nicht-zugelassenen Gruppen (Qualität kann nicht das Kriterium gewesen sein... vielleicht wars ja Kritiklosigkeit gegenüber dem Veranstalter?)
- völlig ungenügende Vorbereitung des Geländes durch den Veranstalter (zugewucherter Wall etc.)
- keine Orga auf dem Platz, die etwas gegen die Plastikplanen und andere Unsäglichkeiten gemacht hätte


All das sagt sowieso: "Uns ist das Ergebnis auf dem Platz herzlich egal. Hauptsache, die Besucher kommen, lassen ihren Eintritt da - danach ist unser Ziel ja erreicht, um mehr kümmern wir uns nicht."

Na, schönen Dank auch :?




Ausnehmen von der Kritik an den Mitarbeitern vor Ort möchte ich ausdrücklich die Parkplatz-Einweiser, die sehr freundlich und hilfsbereit die Einweisung zum Behinderten-Parkplatz besorgten. Dafür ein dickes Dankeschön!
Me transmitte sursum, Caledoni!
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Beitragvon S. Crumbach » 25.06.2009 12:26

Ich möchte dzu einen anonymen Eintrag aus dem Gästebuch einer der 3 Ausstellungstandorte anführen ......

"Varus - gib mir meine Millionen wieder!"

Mehr zu den Ausstellungen etc. schreibe ich, wenn ich mit Haltern den 3. Standort gesehen habe.
S. Crumbach
 

Beitragvon Joze » 25.06.2009 13:05

Hi Chris, danke für Erklärung. Also, so war es. ...nachdenkend... da war's was falsch dabei.
Joze
Joze
 

Beitragvon S. Crumbach » 25.06.2009 16:34

- kaum auffindbare Sonderausstellung


D

Das ist ein Punkt, den ich nochmal gesondert aufgreifen möchte:

Ich persönlich bin mit der Vorstellung nach Kalkriese gefahren, daß die Veranstaltung eine Ergänzung zur Dauer- und Sonderausstellung sein soll.

Tatsächlich habe ich die "wirklich nicht sehr umfangreiche" Sonderausstellung erst nach mehrmaligen Nachfragen gefunden!

Zur Ausstellung wie gesagt an anderer Stelle ....


Bei dem Lagerplatz präsentierten "Germanen live act" fand sich der rote Faden aus Ausstellung nur in der Ansätzen wieder. Nur wenige Darsteller wurden dem gezeigten Stand der Sachkultur gerecht. Ich klammere hier die "Wallaktion" bewußt aus, denn mangels hörbarer Moderation habe ich nur die die Hälfte gesehen und nur wenig Input bekommen.

Bei Pfadfinderzelt, Strohballen, Widdeerhornborten und Wikingerausstattung läßt sich kaum eine Abgrenzung zu "normalen" Darstellermärkten finden.

Wie Jupp schon geschrieben hat: da wäre sicher mehr drin gewesen.

Sicher ist für die Römerdarstellung leichter ein geschlossenes Bild zu erzeugen - geschlossenes in Reihe maschieren von Blechteilen läßt sich relativ leicht vermitteln und gibt ein schönes geschlossenes Bild.

Runen, keltische Eber, Bekleidungsausstattungen an denen die Textilforschung spurlos vorbeigegangen ist und den vorgenannten Punkte bei der Masse der Darstellungen lassen die (wenigen) großartigen Details und Vermittlungsansätze maginal erscheinen.
Unsäglich "gewandete" Besucher und das zur Schautragen von einschlägigen Schuckstücken (ich aber eine rieeeesigen Thorhammer gesehen) haben für meine Begriffe in erster Linie den Effekt den Sinn von Living History fragwürdig erscheinen zu lassen. Und für meine Begriffe auch zu Recht.

Die Veranstaltung hat die populäre Bilderflut von Spielscenen in den Medien gegänzt und keine Diskussion angeregt. Es waren einfach nur die gleichen reißerischen Bilder wie die der aktuellen Fernsehproduktionen. Klischee aufwärmen und weitertragen.

Für mich ist jeder neue Ansatz im optischen Sumpf der Masse untergangen.

Es haben viele Personen, Zeit Nerven und Herzblut in die Sache gesteckt - was davon nachhaltig ist wird sich zeigen.
S. Crumbach
 

Beitragvon Karkanas » 25.06.2009 21:28

Chris, ich denke kritiklos sollte durch "stromlinienförmig angepasst" ersetzt werden. Soviel einknicken von angeblich ach so kompromisslosen Reenacters habe ich selten erlebt.

Jetzt wird eine fragwürdige Veranstaltung von einigen Akteuren schön geredet- naja, was wollen Sie den schon sonst noch tuen? :mammut1:

Und ich gebe Jupp recht- der massive und ungebremste Einsatz von Speer und Schild wären, nach meiner Meinung, gegen dat pinke Ding unvermeidbar gewesen. Allein zu meiner Sicherheit. :smilodon:

Ansonsten will ich nicht klagen- ich war auf einem Fantasycon und hatte viel Spaß ...
:rhino:
Karkanas
 

Beitragvon S. Crumbach » 26.06.2009 06:39

Karkanas und alle anderen "Plüschhasengumpfer",

ich habe mir gestern das Hasen-Video angesehen (ja, erst gestern ...) und auch die Diskussion dazu.

Es macht deutlich, daß es wirklich viel unerfreulichere Erscheinungen gab als einen rosa Hasen. Ein Beispiel wären die launigen T-Shirt Sprüche - die scheinbar nicht Stein des Anstoßes sind/waren.
Dank dem Hasen sind die T-Shirt träger wirklich publik geworden - vielleicht auch mal nicht schlecht.

Das erinnert mich persönlich an unsere Hilflosigkeit beim Museumsfest Asparn an der Zaya vielen Besuchern gegenüber. Ich gebe zu, daß ich es im Prinzip sehr bedauert habe mit keinem davon ins Gespräch gekommen zu sein. Erst auf der Rückfahrt viel mir auf, daß es wirklich eine große Anzahl von Träger von eindeutigen Atributen waren und diese wirklich alle nur von Ferne geschaut haben und keinerlei Interesse am Informationsstand gezeigt haben.
Ich hätte gern den einen oder anderen Träger einer "Befreit R. Hess" Tattowierung nach seinem Zugang zu Geschichte gefragt. Oder bei Solchen mit Runenverzierten Waden mal nachgefragt was denn da zu lesen ist ....

Anders als in Kalkriese, wo ich einfach eine weitere Besucherin war, hätte ich dort den Vorteil gehabt in einem Kostüm zu stecken ....

Es hat hat sich schon verschiedentlich gezeigt, daß dies als eine Art "Gleichmacher" funktionieren kann und man Zeuge von Handlungen und Aussagen wird, die wirklich eine soziologische Analyse verdient hätten.

Karkanas, auch wenn wir uns gut kennen, aber solche blumigen Statements bringen nicht wirklich weiter .......
S. Crumbach
 

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