Die nächsten Schritte:
Ich habe das Oberleder auf den Leisten gezogen und festgenagelt.
Dann habe ich die Spitze wieder losgemacht, zurückgeschlagen und eine "Steifkappe" in die Spitze eingeklebt.
Danach wieder alles schön festgenagelt und trocknen lassen. Dann habe ich die Nägel rausgezogen, einen nach dem anderen, und den Schaft unten vernäht. Denn die Nägel für den Schaft würden das Aufbringen der Sohle ja nicht erlauben.
Schließlich die Sohle draufgenagelt. Hier habe ich allerdings einen Fehler bemerkt - oder eigentlich drei.
1) Das Probe- Sohlenleder taugt nichts. Laut Schuhmacherlehrbuch müsste es im feuchten Zustand an die Form des Leistens angepasst werden. Das geht mit diesem Leder nicht. (Für den echten Schuh nehme ich anderes Leder).
2) Weil ja der Schaft auf dem Leisten war, konnte ich mit der Zwickzange nicht richtig spannen - sonst hätte ich das Oberleder beschädigt. Also hat die Sohle nicht so fest gesessen, wie sie müsste. Also zuerst die Sohle feucht in Form bringen, trocknen lassen und dann erst den Schaft auf dem Leisten befestigen.
3) Ich habe zwar die Sohle am Rand schon dünner geschnitten (geschärft), aber sie muss noch dünner werden, nicht dicker als das Leder des Schafts. Das ist eine Herausforderung vor allem an die Kunst, ein Messer (immer wieder) rasiermesserscharf zu bekommen.
Aber weil ich nicht das ganze Fadenwerk untenrum wieder aufmachen wollte, habe ich mit der Ahle durch Sohle und Oberleder durchgestochen, das ganze wieder vom Leisten abgenommen und (ziemlich lange) genäht. Aufs Annähen der Sohle war ich sehr gespannt, doch es geht, wenn man an der Spitze anfängt und sich links und rechts gleichmäßig nach hinten arbeitet, weil man dann am Ende durch das große Einschlupfloch von innen an die Naht kommt.
Der Schuh trägt sich sehr bequem, nur die Sohlennaht stimmt nicht genau, was zu Falten links vorne führt. Außerdem muss ich am Leisten die Ferse noch mehr runden. Und die Spitze werde ich auch noch weiter hochziehen.