Columbella rustica

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Columbella rustica

Beitragvon Manu » 12.01.2011 16:13

Da ich mich in diesem Winter mit den Schmuckartefakte der Siedlung Hornstaad-Hörnle IA (Bodensee) näher beschäftige, habe ich mich auch mit der Columbella rustica auseinandergesetzt.


In der Brandschicht fanden sich als weitere importierte Meeresmollusken fünf Gehäuse der Täubchenschnecke Colubella rustica (Linnaeus 1758) (Abb. 64; Taf.15), die alle zu dem bereits beschriebenen Ensemble aus Röhrenperlen, Kettenschiebern und Hirschgrandeln gehörten


aus dem Buch: Siedlungsarchäologie im Alpenvorland X von Marion Heumüller.

Wie die Meeresmuschel wohin kam (spannendes Thema), darüber habe ich eine Menge gelesen, aber mich interessierte hauptsächlich die Arbeit damit.
Ein paar Bilder dazu:

BildBildBildBildBild
Manu
 

Beitragvon Trebron » 12.01.2011 17:34

Sehr schön Manu, gefällt mir !!!

Päckchen ist übrigens unterwegs und Vorsicht beim Auspacken, da ist was empfindliches dabei :neandi: :keil:
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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Beitragvon ulfr » 12.01.2011 22:21

Schick! Wo hast Du die Schneckchli her?
Spannendes Thema ist immer gut ... mehr bitte
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Beitragvon Manu » 13.01.2011 08:44

Tatsächlich habe ich bei einem Zierfisch-Versandhandel bestellt. Aus dem Internet. Wer die Adresse will, ich sende sie gerne zu.

An der gesamten Fundstelle sind nur 5 Täubchenschnecken gefunden worden. Nur ein Schneckchli ist vollständig erhalten und weißt zwei Öffnungen auf. Wie bei den gelochten Schlehenkernen, sind die Öffnungen nicht gebohrt sondern geschliffen. Zum Schleifen, was man vorsichtig machen sollte und schauen wo man am besten ansetzt, braucht man nicht lange, so 20 Min.

Für die Wissenschaftler, aber ich versteh nicht alles so gut, ist es wohl wichtig, auf welchem Wege/Handelswege die Schneckchli an den Bodensee und im Mesolithikum wohl viel an den Forchensee (Bayern) gekommen sind.



Aus "Die Reise der Schnecke" von Esteban Alvarez Fernandez, Salamanca:

...Die Rhone-Rhein-Achse war in diesem Sinne eine Art "Autobahn" über die die Collumbellae bis zu ihren mitteleuropäischen mesolithischen Fundplätzen gelangte"


http://www.uf.uni-erlangen.de/obermaier ... sbruck.pdf

Meiner Meinung nach lassen sie sich gut transportieren und sind sicherlich auch bei den Schmuckherstellern beliebt gewesen. Muscheln sind ja in vielen Kulturen als Zahlungsmittel akzeptiert worden. Aber wie gesagt, da bin ich nicht gut im spekulieren. Ich finds schön, daß man die 5 gefunden hat :o :o :o
Manu
 


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