Es war mir übrigens im Zusammenhang mit diesem Thema völlig entfallen, dass ich die ganze Zeit einen winzigen australischen Qualitäts-Opal in der Wohnung hatte. Sogleich habe ich dann mit einem unförmigen und relativ wahllosen Abschlag von Helgoländer Flint einen Kratz- und Schabversuch im Sinne der Mohsschen Härteskala unternommen: Der Opal ließ sich zwar sehr mühselig, aber dennoch deutlich mit der Schneide des Flint ankratzen, worunter die Schneide des Flint (im Verhältnis) nicht sonderlich gelitten hat. Bei einem vergleichenden Kratzversuch an getrommeltem Karneol hat sich dann herausgestellt, dass der Carneol sich auf diese Art und Weise sogar etwas schwieriger als der Opal bearbeiten lässt.
Das ist insofern interessant, weil der Siegelring Ramses II. und seiner Frau Nefertari aus Karneol besteht. Schaut Euch die Gravuren auf dem Siegelring im zitierten Wikipedia-Artikel an. Es ist erstaunlich, wie präzise die Alten Ägypter diese Arbeit mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten hinbekommen haben! Natürlich ist dabei für mich nicht zu bewerten, ob der altägyptische und zu Schmuck verarbeitete Karneol des Siegelrings und der Karneol, den ich angetestet habe, die ungefähr gleiche Härte aufweisen. Auch ist das gravierende Arbeiten in einer durch Schleifen und Polieren eingeebneten kleinen Fläche einfacher, als das Bearbeiten einer getrommelten kleinen Hartgesteins-Oberfläche :
Seite „Karneol“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 16. August 2020, 00:36 UTC. URL:
https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =202817050 (Abgerufen: 27. Februar 2021, 09:51 UTC)
(2tes Foto von Oben, ggf. etwas runterscrollen)
Mit den experimentalarchäologisch tätigen ist es wie mit den künstlerisch tätigen: sie müssen AKTIV unterstützt werden. Ansonsten gilt für beide Gruppen wohlmöglich das gleiche wie für allmählich aussterbende Handwerke: es wird sie nicht mehr lange geben.