Notwendig sind Keramikgefäße nicht - offensichtlich sind die Menschen ja lange Zeit gut ohne welche ausgekommen. Aber sie sind unbestreitbar nützlich, insbesondere wenn man sesshaft lebt und Vorräte speichern will. Und man hat ja auch dauerhafte Gefäße hergestellt - teils unter erheblichem Aufwand aus Stein gehauen, teils in minderwertigerer (?) Qualität aus Löschkalk geformt. Wofür auch immer sie die genutzt haben: Die Vorteile von festen Gefäßen haben die Präkeramiker offenbar zumindest teilweise durchaus gesehen, sie haben sie nur nicht aus Keramik gebaut.
Ich habe mir schon ein paar einfache Gefäße aus in der Natur gefundenem Material selbst gebrannt, ohne davor nennenswertes Töpferwissen zu gehabt zu haben. Zumindest für Becher und kleine Schüsseln ist erfordert das meines Erachtens kein besonderes Know-How. Wer in einem Lehmhaus wohnt und eine Feuerstelle betreibt, kann sich das wahrscheinlich problemlos komplett selbst zusammenreimen. Für größere Objekte braucht es vielleicht etwas mehr Erfahrung, damit sie keine Sprünge bekommen - aber auch nicht so viel, dass man 100 Generationen bräuchte, um diese zu entwickeln.
Bier gebraut haben die Präkeramker wohl, denn die erwähnten Steingefäße wurden offenbar dafür genutzt, habe ich irgendwo gelesen (ich glaube im Parzinger). Dafür könnten Steintöpfe sogar besser geeignet sein als einfache Teracotta-Keramik, denn letztere "schwitzt" Flüssigkeit aus, wenn man sie länger darin lagert. Hat das schonmal jemand ausprobiert, ob das beim Brauen Probleme bereiten würde?