Farben in der Antike

Alles was mit Der Verwendung von Farbe zu tun hat..

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Beitragvon David » 14.01.2008 21:31

Gute Bücher zum Thema Farben sind:

Kurt Wehlte - Werkstoffe und Techniken der Malerei
Studienausgabe 2001

Max Doerner - Malmaterial und seine Verwendung im Bilde
vom Restaurator Thomas Hoppe

Zum Thema Indigo:
Das Indigo wurde auf eine Kreide (Steingreide) übertragen.
Text folgt an einem Wochenende mit viel Zeit!

Gruss David
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Beitragvon Hans T. » 14.01.2008 22:56

Zeitnäher an der Antike vielleicht:

Bunte Götter: Die Farbigkeit antiker Skulptur
von Vinzenz Brinkmann (Autor), Raimund Wünsche (Autor), Renate Kühling (Illustrator)
Verlag: Staatliche Antikensammlung u. Glyptothek; (2004)
ISBN-10: 3933200083

antiquarisch ab ca 50 ¤, neu so um die 70 ¤

Auch als weich gebundene Auflage von 2007
ISBN-10: 3923859716

H.
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Beitragvon David » 15.01.2008 00:06

Das ist ein gutes Buch was bei mir auch im Bücherregal steht.

Nur die zwei Bücher sind ausführlicher.

Beispiel:
Ägyptisch Blau ist chemisch ein Calcium-Kupfer-Silicat (CaCuSi4O10).
Aber auch die Herstellung wird beschrieben.
Das kommt beim Buch "Bunte Götter" ein bischen zu kurz!
Sorry.

Was man alles mit Enkaustik oder Kasein herstellen kann!
PORTRAITS DU FAYOUM: http://portraits.fayoum.free.fr
Sorry, Römer.
Bin nun mal ein halber Pizzabecker (Italiener)! :D


Gruss David
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Beitragvon Hans T. » 15.01.2008 09:21

Ganz klar, David. Nur ein Buch in der Bibliothek haben wenige... :D

Technische Aspekte sind hier nur angerissen, aber die Fragestellung der Archäologie ist ja doch auch erst mal: Was ist zu dieser Zeit, in dieser Gegend, in diesem kulturen Zusammenhang nachgewiesen? Und da helfen solche Werke erst mal weiter als 'allgemeine' Werke über Farben an sich (und die man natürlich trotzdem braucht, wenn man sich dem Thema auch technisch, sprich selbermachend nähert).

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Beitragvon David » 15.01.2008 10:27

Die Frage nach den archäologiesch nachgewiesen Farben in den Kulturen wird eigentlich geklärt.

Also auch Aspekte der Archäologie fliessen mit ein wie Fundorte usw.
Aber natürlich ist die Frage bei jeder Arbeit zuerst: Was ist zu dieser Zeit, in dieser Gegend, in diesem kulturen Zusammenhang nachgewiesen?

Nun ich dachte mir auch dass die Leute das archäologische abgeklärt haben und sie mehr wissen möchten über die Zusammensetzung und Anwendung.

Oder habe ich die Frage am Anfang falsch vertanden?

Aber eins der besten Bücher wenn es um spätantiker Textilien geht:
Textilsammlung der Abegg-Stiftung Band 4
Textilien des Mittelmeerraumes aus spätantiker bis frühislamischer Zeit
Sabine Schrenk
Gewebeanalysen: Regina Knaller
Leinengebunden, 23 x 31 cm
520 Seiten, 206 Farbabbildungen, 104 Schwarzweissabbildungen,
21 Strichzeichnungen, 2004
ISBN 3-905014-24-6
Preis CHF 280.-- + Porto

Für bemalung auf Textilien:

Band 11
Der bemalte Behang in der Abegg-Stiftung in Riggisberg
Eine alttestamentliche Bildfolge des 4. Jahrhunderts
Lieselotte Kötzsche
Mit Beiträgen von Mechthild Flury-Lemberg und Ulrich Schießl
Broschiert, 240 Seiten, 22 Farbtafeln und 158 Abbildungen, 2004
ISBN 3-905014-27-0
CHF 85.-- + Porto


Sonst noch der Link von der Abegg-Stiftung, eine Instanz wenn es um Textilen geht.
http://www.abegg-stiftung.ch/
Haben auch die Bibliothek der Abegg-Stiftung online.

Gruss David
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Beitragvon Hans T. » 15.01.2008 10:52

Die Frage nach den archäologiesch nachgewiesen Farben in den Kulturen wird eigentlich geklärt.


Schön wär's... :D Die ganze Sonderausstellung wäre nicht nötig gewesen bzw das eigentlich dahinter stehende Projekt, wenn dem so wäre. Ausserdem gibts nach wie vor den grossen Spagat zwischen "Wäre (technisch) möglich gewesen" und "naturwissenschaftlich nachgewiesen". Und zudem sollte man auch den alten Unterschied zwischen Historikern ("Die Wahrheit liegt in den Akten") und Archäologen ("Die Wahrheit liegt im Boden") nicht vergessen. Konkret auf zb Indigo als Bemalungsfarbe bezogen: Historisch erwähnt*, naturwissenschaftlich nicht belegt.

H

*wobei ich doch noch ganz gerne die Plinius-Stelle im Original, auf Latein, lesen würde...aber bei 32 Bänden....
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Beitragvon David » 15.01.2008 22:59

Die Frage nach den archäologiesch nachgewiesen Farben in den Kulturen wird im Buch von Kurt Wehlte "Werkstoffe und Techniken der Malerei" eigentlich erklärt.




Schön wär's... Die ganze Sonderausstellung wäre nicht nötig gewesen bzw das eigentlich dahinter stehende Projekt, wenn dem so wäre. Ausserdem gibts nach wie vor den grossen Spagat zwischen "Wäre (technisch) möglich gewesen" und "naturwissenschaftlich nachgewiesen". Und zudem sollte man auch den alten Unterschied zwischen Historikern ("Die Wahrheit liegt in den Akten") und Archäologen ("Die Wahrheit liegt im Boden") nicht vergessen. Konkret auf zb Indigo als Bemalungsfarbe bezogen: Historisch erwähnt*, naturwissenschaftlich nicht belegt.



Nun klar gibt es immer wieder grosse Lücken zwischen den Ergebnissen der Historiker und den Archäologen.
Gibt es aber auch mit den Restauratoren die in der Abegg-Stiftung eine
Dalmatika untersuchten und dort den Rotholzfarbstoff fanden.
Frage für Historiker:Quellen?


Gibt es aber auch mit den Restauratoren die in der Abegg-Stiftung eine
Dalmatika untersuchten und dort den Rotholzfarbstoff fanden.
Frage für Historiker: Quellen?
Einzelstück ?
Wird schwierig ohne genauen Fundzusammenhänge!
Eignet sich nicht gut als Vorlage, man muss es aber zur Kenntnis nehmen.

Wichtig sind bei Repliken alle Quellen!

Von H.Ratsdorf weiss ich das vor der Ausstellung "Bunte Götter" einige
römische Soldatengrabsteine auf Farbrückstände untersucht wurden!

Gruss David
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Beitragvon Hans T. » 15.01.2008 23:21

Die Frage nach den archäologiesch nachgewiesen Farben in den Kulturen wird im Buch von Kurt Wehlte "Werkstoffe und Techniken der Malerei" eigentlich erklärt


Sei mir nicht böse, aber ich wäre äußerst überrascht, wenn man solch ein Thema mit einem einzigen Werk abdecken könnte. Noch dazu eines, dass den Wissenstand von 1967 reflektiert. Das ist 40 Jahre her. Ich bin mir sicher, dass die Grundlagen völlig korrekt sind, aber gerade die naturwissenschaftlichen Methoden, aber auch die Bereitschaft der Archäologen, sie anzuwenden, haben sich seitdem geändert.

Was die Reitergrabsteine anbelangt: Die waren alle bunt. So wie zB auch die Trajanssäule etc etc. Bei den Grabsteinen gibt es zudem Berichte von Altfunden, als bei diesen noch Farbreste mit dem blossen Auge erkennbar waren.

Die Ergebnisse der 'Bunten Götter' sind insbesondere deshalb so interessant und wichtig, als hier Methoden aufgezeigt wurden, wie man die farbliche Fassung rekonstruiert, auch wenn nicht mehr die geringsten Pigmentreste vorhanden sind.

Wichtig sind bei Repliken alle Quellen!


Da hast du recht. Das ist zudem das Mandra dieses Forums, seit Anbeginn diesselbigen.....

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Beitragvon David » 15.01.2008 23:40

Bin dir nicht böse!
Ist mir bekannt.
Haben in der Kantonsarchäologie Aargau gerade wieder über bemalte Grabsteine, Monumente usw. Diskutiert(Zusammenstellung der Farben usw.).


Was die Reitergrabsteine anbelangt: Die waren alle bunt. So wie zB auch die Trajanssäule etc etc. Bei den Grabsteinen gibt es zudem Berichte von Altfunden, als bei diesen noch Farbreste mit dem blossen Auge erkennbar waren.


Die Ergebnisse der 'Bunten Götter' sind insbesondere deshalb so interessant und wichtig, als hier Methoden aufgezeigt wurden, wie man die farbliche Fassung rekonstruiert, auch wenn nicht mehr die geringsten Pigmentreste vorhanden sind.



Das ist so und hab ich nie verneint.
Nur die Technischen Aspekte fehlen und chemischen Eigenschaften von Pigmenten sind noch dieselben.

Währe gut das bei einem guten Essen weiter zu Diskutieren.

Gruss David
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Beitragvon C. Koepfer » 02.02.2008 15:38

Ist leinöl für die Antike als Farbbindemittel eigentlich irgendwo belegt? Sei?s als Fund oder Beschreibung?
C. Koepfer
 

Beitragvon David » 03.02.2008 21:37

Es gibt Mumienportraits aus Edfu die sind in Oel gemalt (sonst alles in Enkaustik oder Kasein).
Ein Teil der untersuchten Wandbehänge in der Abegg-Stiftung sind mit Oel (Leinoel),Gummi-Arabicum und Hautleim bemalt.






Gruss David
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Beitragvon C. Koepfer » 03.02.2008 21:41

Danke! :D
C. Koepfer
 

Beitragvon David » 03.02.2008 21:48

Bitte.
Möchte das Thema Farben auch weiter verfolgen.
Gibt sicher noch andere Öle, Harze usw. für das alte ROM.


Gruss David
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Zuletzt geändert von David am 05.02.2008 12:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon C. Koepfer » 03.02.2008 22:47

Sind die Edfu-Porträts irgendwo publiziert?
C. Koepfer
 

Beitragvon Nils B. » 16.06.2008 09:36

Welche Werkzeuge wurden eigentlich in der Antike zum Farbauftrag genutzt?
Pinsel? Spachtel? Federkiel? Schilfrohr?
Neben den Materialien interessiert natürlich auch die Herstellung der Gerätschaften.
Habe bisher keine Analysen hierzu gefunden.
Hätte da vielleicht jemand Literaturtips für mich?
Besten Dank.
:mammut1:
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