Mit Naturfarben Stoff färben?

Alles was mit Der Verwendung von Farbe zu tun hat..

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Beitragvon Nika E.S. » 27.04.2006 18:18

ok... naja, aber zum ausprobiern ist es gut... krapp gab's grad nicht, müßt ich über Internet bestellen...
:roll:
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Beitragvon Dago » 12.10.2008 16:16

Gibt es eigendlich Nachweise welche Färbemittel verwendet wurden. Speziel späte und mittelere Bronzezeit?
Grüsse
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Beitragvon Chris » 12.10.2008 19:54

spontan: Nachweis von Saflor aus einer BZ-Fundstelle aus Slowenien....
Me transmitte sursum, Caledoni!
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Beitragvon Ragnar » 16.10.2008 01:02

Bin gerade in der Färbephase und probiere einiges aus.
Hier mein grösster Fund der Woche: Kirschlorbeere.
Färbt schön blau. Ist in vielen Gärten und Parks heimisch( z.B. in meinem,
man sollte ja immer das nehmen, was gerade verfügbar ist :twisted: )
Bei ungebeizter Wolle wird die Farbe ein wenig rotstichig.
Die Farbe wäscht sich nicht aus und ist schön kräftig.
eine Hand voll Beeren ergibt einen halben Liter Brühe
Was ich weis, füllt ein Wasserglas. Was ich nicht weis, einen Ozean
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Beitragvon marled » 16.10.2008 08:01

Sehr interessant, Ragnar. Du schreibst, dass du die Versuche gerade erst machst, dann wirst du wahrscheinlich zur Lichtechtheit noch keine Angaben machen können. Das ist nämlich bei Beerenfärbungen meist die Problemzone: die Farben sind schön, zum teil auch ungewöhnlich, verblassen aber im Tageslicht meist sehr schnell.

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Beitragvon Bullenwächter » 16.10.2008 08:49

Ist die Lorbeerkirsche oder Kirschlorbee nicht ein Neophyt?
Meines wissens steht dieses Ding sogar in einigen Regionen auf der Scharzen Liste von Pflanen, die nicht mehr angebaut werden sollten, weil sie massiv die einheimische Flora verdrängen.
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Beitragvon marled » 16.10.2008 12:48

Nun ja, so ganz neo nicht mehr, ab dem 16. Jhdt in Mitteleuropa wachsend. Die (korrekt mit Bindestrich) Lorbeer-Kirsche breitet sich auf Grund der Klimaerwärmung? weiter aus: siehe http://www.ufz.de/data/PrulauPoster064503.pdf

Außerdem sind die Kerne giftig!!
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Beitragvon Bullenwächter » 16.10.2008 14:03

Laut Definition des Bundesamtes für Naturschutz sind Pflanzen:
Archäophyten die vor 1492 eingeführt wurden
Neophyten die seit 1492 eingeführt wurden

Wenn die Lorbeer-Kirsche erst seit dem 16. Jh in Mitteleuropa wächtst müsste sie ein Neophyt sein.
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Beitragvon marled » 16.10.2008 17:43

Interessante Seite, Andreas, aber ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass die Lorbeer-Kirsche nicht erst vor ein paar Jahren eingewandert ist, so wie z. Bsp. das hochallergene Ambrosia. Wer sich dafür interessiert, findet auch hier http://www.bachpaten-freiburg.de/oekologi/neophyt/ambrosia/ambrosfr.htm eine, wenn auch unvollständige Liste, auf der sich durchaus interessante Färbepflanzen befinden (um mal wieder zum Thema zu kommen).

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Beitragvon Bullenwächter » 20.10.2008 07:20

Ich war halt der Meinung, es geht um Färbepflanzen, die im Zeitrahmen dieses Forums hier verbreitet und verfügbar waren. Und da unser Zeitrahmen hier deutlich vor 1492 endet hab ich das gepostet.
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Beitragvon jsachers » 28.01.2009 13:59

http://www.dyeplants.de

Ich weiß nicht, ob die Seite schon bekannt ist, sie scheint aber beim groben Überfliegen einige interessante Informationen und Downloads zu bieten ? allerdings eher allgemein, nicht speziell für die hier relevanten Zeitstellungen.
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Vorkommen von Walnuss

Beitragvon imoen » 21.11.2011 17:45

Chris hat geschrieben:Zu den Farbstoffen:
Vorsicht mit den Färbepflanzen und -stoffen, von denen man so Rezepte findet: Erst überprüfen, ob die überhaupt zur in Frage kommenden Zeit schon benutzt wurden!!
Bsp.:
Walnuß ist auch ein Problem, die ersten Walnußbäume wurden hier von den Römern gepflanzt...

Mit dem Überprüfen hast du natürlich recht, aber im Fall der Walnuss muss ich dir widersprechen: ganz so pauschal ist das nicht zu sehen. Im Loire-Tal gibt es Pollenfunde von Walnuss schon aus dem Neolithikum um 4700 v.Chr., in der Bretagne (Morbihan) um 4000 v.Chr. und in einem Grab am Glauberg (5.Jh.v.Chr.) wurden Pollen von Juglans regia in Honigresten nachgewiesen.

Quellen:
Cyprien, Anne-Laure et al. (2004): Evolution of vegetation landscapes during the Holocene in the central and downstream Loire basin.
Rösch, Manfred (1999): Evaluation of honey residues from Iron Age hill-top sites in south-western Germany.
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Re: Mit Naturfarben Stoff färben?

Beitragvon ulfr » 21.11.2011 22:31

Danke!
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
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