salz-verarbeitung

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Beitragvon sebastian » 10.01.2010 22:14

ich hab heute mit meiner tochter aus einem stück berchtesgadener salzstein eine sole gerührt und dann gefiltet, momentan steht das auf
unserer heizung und soll auskristallisieren.
da hat sich mir die frage aufgedrängt, ob das salz in der eisenzeit
"bergfrisch" gemahlen und verwendet wurde, oder ob damals auch
siedesalz hergestellt und verhandelt wurde. gibt es funde , die auf
grössere anlagen hinweisen ? waren diese in den abbaugebieten oder eher
weiter weg ? wo finde ich denn abbildungenvon gerätschaften, die dazu
zum einsatz gekommen sein könnten ?
danke,
sebastian
sebastian
 

Beitragvon Fridolin » 10.01.2010 22:28

Die Salzsiederei ist wesentlich älter als der bergmännische Abbau. Die Beiträge von Janine Fries-Knblach bzw. Martin Hees sind erstmal hilfreich. Sehr zu empfehlen ist das Buch von Brigitte Kull über die keltische Salinen von Bad Nauheim, guckst Du hier
http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=3012
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Beitragvon Claudia » 11.01.2010 11:37

An den Salzquellen in Thüringen gabs schon bronzezeitlich Salzsiederei. Im Museum in Weimar sind bronzezeitliche Briquetagen aus der Gegend von Frankenhausen ausgestellt. Genaue Datierung weiß ich nicht, das sollte sich aber finden lassen.
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Beitragvon Fridolin » 11.01.2010 12:42

Salzsiederei ist ab dem Neolithikum nachzuweisen (Polen). Den besten Überblick über die verschiedenen Formen von Salzsiedeöfen und Briquetage vom Neolithikum bis ins Mittelalter liefert

J. Fries-Knoblach, Gerätschaften, Verfahren und Bedeutung der eisenzeitlichen Salzsiederei in Mittel- und Nordwesteuropa. Leipziger Forschungen zur Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie 2 (Leipzig 2001).

* Text: Fries-Knoblach_Salzsiederei_Text.pdf (490 KByte)
* Tafelteil: Fries-Knoblach_Salzsiederei_Tafeln.pdf (7.960 KByte)
* Nachträge zur Salz-Bibliographie: Fries-Knoblach_Salzsiederei_Nachtrag.pdf, Stand: 28.03.2004 (61 KByte)
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Beitragvon Mela » 12.01.2010 16:26

Noch fast druckfrisch:
Salz-Reich, 7000 Jahre Hallstatt.
Herausgeber: Anton Kern, Kerstin Kowarik, Andreas Rausch, Hans Reschreiter
Layout: Andreas Rausch
Druck: Agens-Ketterl, Mauerbach bei Wien
Verlag: Verlag des Naturhistorischen Museums Wien
240 Seiten, ca. 600 Farbabbildungen
Empfohlener Verkaufspreis: 24,20

ISBN: 978-3-902421-26-5

Sehr, sehr empfehlenswert - ich mag auch die Rekos sehr.

Liebe Grüsse

Mela
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